Page 52 - diy Fachmagazin Ausgabe 08/2021
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Garten
                     Handel         ZG Raiffeisen





           Nicht online, dafür



             systemrelevant






           Die Märkte der ZG Raiffeisen durften während sämtlicher Lock-                     gen, weil die ZG den Dinkel als
           downs offen bleiben, denn Lebensmittel haben einen hohen                          Nischenmarkt entdeckt hat.)
                                                                                               Neben den regionalen Le­
           Anteil. Getrieben wurde das Geschäft auch vom Gartensorti-                        bensmitteln waren vor allem Gar­
           ment – auch ohne Onlineshop: plus 19 Prozent im Pandemie-Jahr.                    tenbedarf, Pflanzen und Wein –
                                                                                             die Gaststätten und Restaurants
           Für die gesamte Baumarkt­  die ersten Monate 2021 aber   Er soll noch weiter wachsen,   waren schließlich auch geschlos­
           branche ist das Jahr 2020 ja   noch viel mehr: Bis einschließ­  kündigt Vorstandsmitglied Lukas   sen – die Wachstums treiber im
           bekanntlich super gelaufen,   lich Mai haben die 80 Raiffei­  Roßhart an: „Wir bauen diesen   Jahr 2020. So hat die ZG Raiff­
           die  ersten  eineinhalb  Monate   sen­Märkte der Karlsruher und   Bereich in Zukunft weiter stark   eisen den Umsatz in ihrem Ge­
           2021 jedoch überhaupt nicht:   ihre zwölf Trèfle Vert­Standorte   aus.“ Denn die Raiffeisenmärkte   schäftsfeld Märkte um 18,6 Pro­
           Es herrschte Lockdown bis Mitte   im nahen Elsass ein (in beiden   vermarkten vor allem regionale   zent auf 121,4 Mio. Euro erhöht.
           März, die Systemrelevanz wurde   Ländern ungefähr gleich hohes)   Erzeugnisse, und das kommt bei   Dabei haben die 80 Raiffeisen­
           ihnen nicht mehr zuerkannt, Um­  Umsatzplus von 21 Prozent hin­  den Kunden derzeit sehr gut an:   Märkte in Deutschland mit einem
           sätze (mit Endverbrauchern)   gelegt. Denn anders als die Bau­  Man vertraut den Genossen, weil   Plus 19,6 Prozent etwas besser
           konnten nur noch online ge­  märkte und die Gartencenter gal­  sie durch ihr Hauptgeschäftsfeld   abgeschnitten als die zwölf fran­
           macht werden. Ein sattes Um­  ten die Raiffeisen­Märkte durch­  Landwirtschaft praktisch die ge­  zösischen Trèfle Vert­Standorte
           satzminus war die Folge.   gängig als systemrelevant. Der   samte Wertschöpfungskette be­  im Elsass, deren Umsatz um 12
              Für die ZG Raiffeisen, Karls­  Grund: Der Umsatzanteil des Le­  gleiten, sozusagen vom Dinkel­  Prozent auf 15,8 Mio. Euro ge­
           ruhe, ist das Jahr 2020 mit ihren   bensmittelsortiments ist extrem   korn bis zum Dinkelkeks. (Das   wachsen ist. Damit ist der Anteil,
           Märkten auch super gelaufen,   hoch.                  Beispiel passt übrigens deswe­  den die Endverbrauchermärkte
                                                                                             am Gesamtumsatz der Gruppe
                                                                                             haben, auf 10 Prozent gestiegen;
                                                                                             zum Rohertrag trugen sie zu 21
                                                                                             Prozent bei. Von einem „außer­
                                                                                             ordentlichen Wachstumsschub“
                                                                                             durch die Pandemie sprach Roß­
                                                                                             hart denn auch bei der Vorstel­
                                                                                             lung der Zahlen.
                                                                                               Ein weiterer wichtiger Grund
                                                                                             für das Plus: „Viele neue Kun­
                                                                                             den haben uns kennengelernt
                                                                                             und sind uns danach treu ge­
                                                                                             blieben“, wie Roßhart sagt. Die
                                                                                             Kunden hätten honoriert, dass
                                                                                             man sich sehr um die Hygiene in
                                                                                             den Märkten gekümmert hat, und
                                                                                             seien von weither – weiter als üb­

                                                                                             Die Vorstände Lukas Roßhart (l.)
                                                                                             und Holger Löbel haben die Bilanz
                                                                                             2020 der ZG Raiffeisen der Presse
                                                                                             vorgestellt.

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       DIY2021-08_Buch.indb   52                                                                                22.07.2021   18:13:30
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