Page 49 - diy Fachmagazin Ausgabe 02/2020
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Für die Landi-Märkte gibt es sechs Formate von weniger als 600 m² bis
mehr als 2.000 m² Verkaufsfläche.
dukte. Dass man vom Konsu- Mit der ZG Raiffeisen betreibt Simon Gfeller leitet als stellvertretender CEO Marketing und Verkauf.
menten als führend nicht unbe- die Landi im südbadischen Lahr
dingt beim Preis, aber auf alle an der Autobahn A5 ein Lager Freizeit, Kleidung und Haustiere, kel online bestellt werden. Davon
Fälle beim Preis-Leistungs-Ver- – also am direktesten Weg von der Rest verteilt sich auf Lebens- sind rund 5.500 innerhalb von
hältnis wahrgenommen werde, den deutschen und niederlän- mittel, Heizen, Landwirtschaft zwei Stunden abholbereit, 2.500
sei „langfristig ein hohes Gut“. dischen Nordseehäfen, wo die und Mobilität. Artikel innerhalb von fünf Tagen.
Ihren Markenkern beschreibt die Ware aus Übersee anlandet, in Dieser Umsatz bleibt komplett im
Landi deshalb mit dem Adjektiv die Schweiz. Dort stehen der Das Netz der Landi-Märkte jeweiligen Landi-Laden.
„verlässlich“. Nicht zuletzt die Landi 45.000 Palettenstell- fächert sich in sechs Formate
Ergebnisse beim renommier- plätze zur Verfügung. Im Lager auf. Sie reichen vom Depot mit Dieses System des ehema-
ten GfK-Reputationsindex ma- der Zentrale in Dotzigen sind es weniger als 600 m² Verkaufsflä- ligen „digitalen Dinosauriers“
chen den Marketingchef sicher: noch einmal 55.000 Plätze. An che bis zum XL-Markt mit mehr hat die allermeisten Genossen-
„Fremdbild und Selbstbild sind beiden Standorten sind weitere als 2.000 m². Insgesamt haben schaften, die ja die Nutznießer
praktisch deckungsgleich.“ Ausbauschritte geplant, um dem bereits über 50 Märkte auf das der Aktivitäten der Zentrale sein
stetigen Wachstum auch in Zu- neue Ladenkonzept umgestellt. sollen, überzeugt: von den 160
Natürlich würden bei aller In- kunft gerecht zu werden. potenziellen Landi-Läden, die
ternationalität der Beschaffung Und dann gibt es noch den am System mitmachen können,
die bereits erwähnten Wurzeln in Beim Ladennetz ist die Ex- zu Beginn erwähnten Online-Ver- machen 150 bereits mit. „Bis in
der Landwirtschaft nicht verges- pansion eine schwierige Angele- kauf. Rund ein Viertel der Bestel- wenigen Monaten werden es alle
sen. So wurde beispielsweise die genheit in der Schweiz, denn es lungen lassen sich die Kunden sein“, weiß Gfeller.
Dachmarke „Natürlich vom Hof“ werden kaum noch neue Einzel- nach Hause schicken; das ist bei
geschaffen, unter der die Genos- handelsflächen genehmigt. Die rund 1.500 Artikeln möglich. Die Unterm Strich ist die Landi
senschaften Produkte von Höfen Landi reagiert darauf mit einem einzelnen Landi-Genossenschaf- mit ihrem Kurs der Verlässlich-
in ihrer Region vermarkten. neuen „Ladenkonzept 2.0“. Es ten profitieren über eine Rück- keit nach innen und außen gut
unterscheidet zwischen Artikeln vergütung von diesem zentralen gefahren, ist Simon Gfeller si-
Die internationale Beschaf- für den geplanten und solchen Shop, verpflichten sich aber auch, cher: „Es ist eine Riesenstärke,
fung und Warenversorgung für den Spontankauf und emo- für die entsprechenden Kunden dass wir seit Jahren dieselbe
funktionieren freilich nur mit ei- tionalisiert bewusst Sortimente Dienstleistungen zu erbringen. Strategie fahren.“ In Zahlen aus-
ner aufwändigen Logistik. Dazu wie Wein, Deko oder Kleider. gedrückt bedeutet diese Stärke:
arbeitet die Landi auch mit einem Drei Viertel der Bestellungen „Wir gewinnen pro Jahr drei bis
deutschen Partner aus der Ge- Stärkste Warengruppe sind aber holen die Kunden per Click vier Prozent Marktanteil hinzu.“
nossenschaftsszene zusammen, Getränke mit einem Umsatzanteil & Collect im Laden ab. In diesem
der ZG Raiffeisen aus Karlsruhe. von fast 20 Prozent. Der Garten- Verfahren können alle 8.000 Arti- n
Die Unternehmen kennen sich bereich kommt ohne lebendes
aus der europäischen Einkaufs- Grün auf 17 Prozent, Pflanzen
kooperation Intercoop, in der machen noch einmal 10 Prozent
13 Einzelhändler mit landwirt- aus – genauso viel wie Heim-
schaftlichem Hintergrund Ware werken, das damit knapp hin-
aus Asien und Lateinamerika ge- ter Haushalt (12 Prozent) liegt.
meinsam beschaffen. Jeweils 7 Prozent entfallen auf
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