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Vermehrung und Aquascapes
Die Zucht ist bei diesen Zwerggarnelen recht einfach: Bei passen-
den Bedingungen tragen die Weibchen alle vier bis sechs Wochen
etwa 25 bis 40 Eier unter ihrem Hinterleib. Der Nachwuchs ist
sofort alleine lebensfähig; die Tiere sehen bis auf wenige Details
bereits aus wie Miniaturausgaben ihrer Eltern.
In der Natur kommen die robusten und anpassungsfähigen
Neocaridina häufig in Biotopen mit stehendem Wasser und in
den Unterläufen der Flüsse vor, in denen das Wasser von Haus
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2 aus schon etwas stärker organisch belastet ist als in den extrem
sauberen Bachbiotopen, die die Heimat der Bienengarnele sind.
Foto: Sabine Götz Pflanzenaquarien, in denen zugedüngt wird. Sie vertragen bei-
Aus diesem Grund eignen sich die Rückenstrichgarnelen für
spielsweise einen Nitratwert von 25 mg/l, ohne darauf mit Häu-
tungsproblemen zu reagieren – ein Nährstoffniveau, mit dem man
in einem Pflanzenaquarium oder Aquascape schon durchaus gute
Resultate bei den Pflanzen erzielen kann.
Neocaridina im Gesellschaftsaquarium
Bei guten Bedingungen vermehren sich Neocaridina schnell und
sehr zahlreich – daher sind sie auch gute Kandidaten für ein Ge-
sellschaftsbecken mit kleinen bis mittelgroßen Fischen oder mit
Flusskrebsen. Hier brauchen die Zwerggarnelen jedoch auf jeden
Fall viele gute Verstecke in Form von Moospolstern und anderen
feinfiedrigen Pflanzen. Auch braunes Herbstlaub auf dem Boden
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des Aquariums bietet den kleinen Garnelen ein gutes Versteck
vor potenziellen Fressfeinden.
Selbst im Wasserteil eines Paludariums mit Krabben kann man
Neocaridina-Garnelen halten.
Im Aquarium weiden Garnelen den lieben langen Tag Aufwuchs
und Biofilme von allen möglichen Oberflächen ab. Sie fressen
jedoch auch gern spezielles Garnelenfutter, Staubfutter, braunes
getrocknetes Herbstlaub, grün getrocknete Walnussblätter, über-
brühte Brennnesseln, Löwenzahn oder Spinat, getrockneten oder
frischen Hokkaidokürbis, etwas Frostfutter – und sie bedienen
sich im Gesellschaftsaquarium auch gerne an den Futterresten
der Fische.
Mit einer überwiegend pflanzlichen Ernährung macht man auf
jeden Fall nichts verkehrt. Ihren Eiweißbedarf decken Zwerggar-
nelen sehr gerne aus den Biofilmen im Aquarium.
4 Text: Ulli Bauer, Fotos: Chris Lukhaup
Foto: Sabine Götz
1 Neocaridina davidi „Blue Dream“ und kleine friedliche Fische
sind eine gute Kombination. 2 Futtertabletten werden emsig
abgefressen, bis nichts mehr übrig bleibt. 3 Die Eier werden
getragen, bis die kleinen Neocaridina nach ca. 28 bis 32 Tagen
schlüpfen. 4 Moose eignen sich nicht nur zum Absuchen nach
Nahrung, sondern auch zum Verstecken.
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