Page 16 - CaridinaAusgabe 4/2022
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Vermehrung und Aquascapes
                                                               Die Zucht ist bei diesen Zwerggarnelen recht einfach: Bei passen-
                                                               den Bedingungen tragen die Weibchen alle vier bis sechs Wochen
                                                               etwa 25 bis 40 Eier unter ihrem Hinterleib. Der Nachwuchs ist
                                                               sofort alleine lebensfähig; die Tiere sehen bis auf wenige Details
                                                               bereits aus wie Miniaturausgaben ihrer Eltern.
                                                                 In der Natur kommen die robusten und anpassungsfähigen
                                                               Neocaridina häufig in Biotopen mit stehendem Wasser und in
                                                               den Unterläufen der Flüsse vor, in denen das Wasser von Haus
                                                        1
                                                        2      aus schon etwas stärker organisch belastet ist als in den extrem
                                                               sauberen Bachbiotopen, die die Heimat der Bienengarnele sind.
                                                           Foto: Sabine Götz  Pflanzenaquarien, in denen zugedüngt wird. Sie vertragen bei-
                                                                 Aus diesem Grund eignen sich die Rückenstrichgarnelen für

                                                               spielsweise einen Nitratwert von 25 mg/l, ohne darauf mit Häu-
                                                               tungsproblemen zu reagieren – ein Nährstoffniveau, mit dem man
                                                               in einem Pflanzenaquarium oder Aquascape schon durchaus gute
                                                               Resultate bei den Pflanzen erzielen kann.

                                                               Neocaridina im Gesellschaftsaquarium
                                                               Bei guten Bedingungen vermehren sich Neocaridina schnell und
                                                               sehr zahlreich – daher sind sie auch gute Kandidaten für ein Ge-
                                                               sellschaftsbecken mit kleinen bis mittelgroßen Fischen oder mit
                                                               Flusskrebsen. Hier brauchen die Zwerggarnelen jedoch auf jeden
                                                               Fall viele gute Verstecke in Form von Moospolstern und anderen
                                                               feinfiedrigen Pflanzen. Auch braunes Herbstlaub auf dem Boden
                                                        3
                                                               des Aquariums bietet den kleinen Garnelen ein gutes Versteck
                                                               vor potenziellen Fressfeinden.
                                                                 Selbst im Wasserteil eines Paludariums mit Krabben kann man
                                                               Neocaridina-Garnelen halten.
                                                                 Im Aquarium weiden Garnelen den lieben langen Tag Aufwuchs
                                                               und Biofilme von allen möglichen Oberflächen ab. Sie fressen
                                                               jedoch auch gern spezielles Garnelenfutter, Staubfutter, braunes
                                                               getrocknetes Herbstlaub, grün getrocknete Walnussblätter, über-
                                                               brühte Brennnesseln, Löwenzahn oder Spinat, getrockneten oder
                                                               frischen Hokkaidokürbis, etwas Frostfutter – und sie bedienen
                                                               sich im Gesellschaftsaquarium auch gerne an den Futterresten
                                                               der Fische.
                                                                 Mit einer überwiegend pflanzlichen Ernährung macht man auf
                                                               jeden Fall nichts verkehrt. Ihren Eiweißbedarf decken Zwerggar-
                                                               nelen sehr gerne aus den Biofilmen im Aquarium.
                                                        4                            Text: Ulli Bauer, Fotos: Chris Lukhaup
                                                           Foto: Sabine Götz






                                                                1 Neocaridina davidi „Blue Dream“ und kleine friedliche Fische
                                                               sind eine gute Kombination.   2  Futtertabletten werden emsig
                                                               abgefressen, bis nichts mehr übrig bleibt.   3  Die Eier werden
                                                               getragen, bis die kleinen Neocaridina nach ca. 28 bis 32 Tagen
                                                               schlüpfen.   4  Moose eignen sich nicht nur zum Absuchen nach
                                                               Nahrung, sondern auch zum Verstecken.



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