Page 47 - Caridina Ausgabe 2/2022
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Arachnochium mirabile, die „Blaue Spinnenbein-
garnele“, ist anders gefärbt, schlanker und hat viel
längere Schwimmfüße.
A. mirabile war ursprünglich als Palaemon mirabilis
beschrieben und seit Suvatti (1937) als Macrobrachium
geführt worden. 2010 wurde sie von Wowor & Ng in
die Gattung Arachnochium gestellt. Gleichzeitig wurde
auch die „Schneeflöckchengarnele“ dorthin überführt,
die übrigens nicht nur unter der bis dahin gültigen Be-
zeichnung Macrobrachium kulsiense geführt, sondern
auch fälschlich als M. luzifugem – das Art-Attribut be-
deutet in etwa „lichtglitzernd“ – oder M. banjare – der
Artname verweist auf die Herkunft – bezeichnet wurde. Auf einem grünen Blatt hingegen fällt A. kulsiense deutlich auf.
Was die Gattung Arachnochium angeht, besitzen
ihr zugehörige Arten extrem schlanke, kurze und un-
behaarte vordere Beinpaare, während die hinteren Keine Gefahr
Schreitbeine ausgesprochen lang sind, insbesondere Was ihre Scherenarme angeht, sind sie etwa gleich
die fünften. Das ist der wohl deutlichste Unterschied lang und nicht verdickt. Auch die Scheren selbst sind
zu den Palaemon- und Macrobrachium-Arten und er- klein und nicht kräftig entwickelt. Damit stellen diese
klärt auch den Gattungsnamen. Die Autoren bildeten Garnelen auch für kleinere Fische keine Gefahr dar und
ihn aus den griechischen Wörtern arachne (Spinne) können mit einer großen Zahl verschiedener friedlicher
und brachion (Bein; auch Arm, Schenkel, Ast), sodass Arten vergesellschaftet werden.
man von „Spinnenbeingarnelen“ sprechen darf. Ein A. kulsiense wurde 2007 von Jayachandran, Mohan
weiteres Gattungsmerkmal ist das sehr kurze, nach & Raji aus dem Einzugsgebiet des Brahmaputra River
oben gewölbte Rostrum (der Stirnfortsatz). in Nordindien beschrieben. Die Art ist nach ihrer Ty-
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