Page 21 - Caridina Ausgabe 4/2020
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SchwerpunKtthema DBg: 3 - WD - Cyan DBg: 3 - WD - Black DBg: 3 - WD - Yellow DBg: 3 - WD - Magenta Z M X Y M C Y C P58861-1 Magazin Caridina 4/2020 Process Lin+ 99% \\HDO01\Signadaten\Resources_20\Marks\Kohlhammer_Beschriftung\Plattenmarke_Text_Thermal - v09.10.2020 NELA: P58861-1#Magazin Ca-#03#00#B#C#000#0793603002005#010
NELA: P58861-1#Magazin Ca-#0
Etliche Kokons auf dem Gehäuse einer
Kahnschnecke.
dem Substrat liegt. Die Kuppelsubstanz ist
zäh und elastisch.
Die Kokons bestehen aus einer Vielzahl
von Eiern. Die Größe und die Menge der
Eier ist von der Größe des Weibchens ab
hängig. Die weiblichen Schnecken legen
ihre Kokons an Hartsubstrat, bevorzugt
werden die Gehäuse anderer Schnecken,
Steine oder Holz.
Als Beispiel, unter Laborbedingungen:
35 Weibchen von sieben Neritidenarten
legten insgesamt 1.485 Eikapseln in der
viertägigen Aquarienbeobachtung. Das ist
eine ganze Menge! 688 wurden auf andere
Schnecken gelegt, der Rest verteilt sich auf
Glaswände, technische Geräte und Steine/ ein Wimpernkranz. An zwei gegenüberlie Im Kokon sind viele
Holz. ClithonArten legten die Eier auch ger genden Stellen, wo die Zilien (haarähnliche Eier, die wenigen Kahn-
ne in die erodierten Schalenspitzen. Zellfortsätze) länger sind, wölben sich erste schnecken als Nähreier
Die Weibchen von Neritina pulligera Velumanlagen aus. dienen.
(Stahlhelmschnecke) legten Kokons von
4 bis 39 Eiern ab. Mittels des weiblichen BILDunG DeS prImÄrGehÄuSeS
Kamms werden recht zügig (ein bis zwei Se Mithilfe des Lokomotionsorgans können
kunden) die produzierten Kapseln an das die Embryonen in der Kapselflüssigkeit ro
Substrat angebracht. tieren und richten sich aus. Im Eingewei
desack und geschlossenen Urdarm liegen
GEFAHR FÜR DAS GELEGE die vier Dotterzellen. Fuß, Vorderdarm und Die Geweihschnecke
gehört auch zu den
Bei der Studie fiel auf, dass sich besonders Mantel werden ausgebildet. Die verdickten Neritoidea.
Vittina und ClithonArten nächtens über die Ektodermzellen beginnen, durch allseitiges
Gelege der anderen Schnecken hermach Randwachstum eine halbkugelige Schale
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ten, während diese ruhten. Sie raspelten so auszuscheiden. Das Primärgehäuse ist eine
lange an den Kokons, bis ein kleines Loch flache, symmetrische Schale, die durch ei
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den Deckel perforierte, und saugten den In nen Muskel fest mit dem Eingeweidesack
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halt heraus. Gerade die frisch gelegten Ko verbunden ist.
kons, die noch eine weichere Kuppel haben, Inzwischen hat sich der Fuß ver
werden sehr gern gefressen. Ist die Kuppel größert und ein Operculum (De
älter und somit vermutlich härter, ist die ckel) ausgeschieden. Das Velum
Wand nicht mehr so einfach zu zerstören. ist zweiflügelig und besitzt ne
ben den großen Zilien eine Nah
entwIcKLunG Im KoKon rungsrinne. Weil diese bewim
Ist der Kokon verklebt, lagert sich das we perten Fortsätze an Segel erin
niger viskose Protoplasma im oberen Teil nern, hat man die Larve Veliger
ab, und der Dotter sammelt sich im unte getauft (lat. für Segelträger).
ren Teil. Es folgt die Teilung des Eis in zwei Die Innereien bilden sich aus und
und dann vier gleichgroße kugelige Zellen. das Gehäuse verkalkt. Die Larve
Nach der Bildung von Ekto (äußeres) und schwimmt angetrieben durch den
Endoderm (inneres Keimblatt) schließt sich Schlag der Zilien des Velums durch den
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das Epithel (Deckgewebe) und es bildet sich Kapselinnenraum, sofern sie vor lauter
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