Page 42 - Caridina Ausgabe 2/2018
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Links: Ein enger   braun bis rotbraun gefärbte Art, die sehr nahe mit P.   KREBSE IM UNTERGRUND
            Verwandter von    digueti verwandt ist, besiedelt ein kleines Gebiet in   Auch zwei Höhlenkrebsarten konnte ich auf dieser

            P. acanthophorus   der Gegend von Uruapan im Staat Michoacan und ist   Expedition fangen: Procambarus oaxacae reddelli und

            ist P. llamasi mit   dort hauptsächlich in Flüssen und Bächen zu finden.  P. rodriguezi. Die Körper dieser beiden Arten haben

            behaarten Sche-      Besonders schön sind die Unterseiten der Sche-  keine  Pigmentierung,  nur  die  Augen  weisen  noch

            ren.
                              ren, die auffallend lila gefärbt sind. Die Scheren der   schwarze Farbstoffe auf.



            Rechts: Auch Pro-  Weibchen sind breiter, kürzer und kräftiger als die der   P. oaxacae reddelli hält sich meistens in Höhlenge-
            cambarus catema-  Männchen. Insgesamt wirken die Tiere sehr bullig und   wässern auf, die unter einer Fledermauskolonie liegen.
            coensis ist eng mit   erreichen eine Körperlänge zwischen 4,3 und 6,9 cm.  Die an der Decke der Höhle hängenden Tiere hinter-

            P. acanthophorus     Weil P. digueti und P. bouvieri ein isoliertes Verbrei-  lassen große Mengen an Guano, der den Krebsen als
            verwandt.         tungsgebiet haben, geht man davon aus, dass diese   Nahrungsgrundlage dient. In der alten mexikanischen
                              Arten zu den ältesten in Mexiko gehören und schon   Literatur steht, dass diese Krustentiere von den Einhei-

                              vor sehr langer Zeit von den anderen Arten getrennt   mischen gefangen und verzehrt wurden, wobei ich das
                              wurden.                                                 eher für ein Märchen halte, da die Tiere

                                                                                      klein sind und auch relativ selten.
                                                                                        Als wir die Höhle aufsuchten, konnten
                                                                                      wir zwar gleich am Eingang in einer Pfütze
                                                                                      zwei Exemplare entdecken, jedoch waren
                                                                                      es auch die einzigen an diesem Tag. Es
                                                                                       schien, als ob dieser Bereich erst kurze
                                                                                       Zeit vorher überschwemmt gewesen war,
                                                                                       denn  der  Bodengrund  war  schlammig
                                                                                       und sehr nass. Überall in der Höhle be-
                                                                                       fanden sich große Löcher, die sehr steil

                                                                                       waren  und  ein  unvorsichtiger  Schritt

                                                                                       hätte böse enden können. Die Spezies
                                                                                       besiedelt nur eine Höhle südwestlich von
                                                                                       Acatlan in Oaxaca.





                                                                                        Nur ein kleines Gebiet besiedelt
                                                                                        Procambarus bouvieri.



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