Page 42 - Caridina Ausgabe 4/2017
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GARNELE, KREBS & CO.

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                                                                              ben.

                                                                                 Die Zuchtphilosophie, die „Shrimp Art by Monika
                                                                              Pöhler“ verfolgt, lässt sich am besten mit „Qualität vor
                                                                              Quantität“ beschreiben: Wenn beim Garnelenzüch-
                                                                              ten die Eurozeichen in den Augen die Tiere und ihr
                                                                              Wohlergehen verdeckten, stimme etwas nicht. In der
                                                                              Massenzucht würden Gendefekte überdurchschnittlich
                                                                              häufig nicht bemerkt und weitergegeben – deutlich
                                                                              sichtbar an deformierten Tieren –, und die Farbqua-
                                                                              lität leide, erklärt sie.

                                                                                 Diese negativen Effekte seien in der Folge kaum
                                                                              noch auszumerzen. Züchter mit einer großen Liebe
                                                                              zum Tier dagegen und mit Blick fürs Detail würden
                                                                              zwar vielleicht eher kleine, aber dafür umso feinere
                                                                              Zuchten betreiben – Sorgfalt und Zeit könnten so zu
                                                                              spektakulären Ergebnissen führen, wie man an den
                                                                              „Dancing Men“ wieder einmal deutlich sehen könne.

                                                                              NICHT DAS ENDE ERREICHT

                                                                              Die „Dancing Men“ haben bereits international für Fu-

Links: Entstanden   diese Tiere als C-Grade einzuordnen. Rote A-Grades        rore gesorgt: In Japan erschienen schon zwei Artikel
sind die Garnelen   sind bei den „Dancing Men“ noch deutlich seltener als
aus der „Safari-    schwarze A-Grades, an dieser Stelle muss also noch        über Monika Pöhler und ihre besonderen Zeichnungs-
Tiger“-Linie.       ein wenig mehr selektiert werden.
                                                                              varianten. Zunächst einmal wurde „Shrimp Art“ im De-
Rechts: Klassische     Gehalten werden die Tiere bei der Züchterin in
blaue C. mariae     Osmose- beziehungsweise Regenwasser, das sie mit          zember 2016 im bekannten „Shrimp CLUB Magazine“
ohne Rückenstrich   einem für Weichwassergarnelen geeigneten Salz auf
und C. logemanni    eine Karbonathärte von 0 bis 3 °dKH und einen Leit-       vorgestellt und im März 2017 erschien ein Artikel über
wurden verwen-      wert von 150 bis 300 Mikrosiemens aufhärtet. Der
det..               pH-Wert liegt bei 6,2 bis 7,2. Tigervarianten sitzen bei  Monikas „Dancing Men“ im Magazin „AQUA Life“, für
                    Monika auf neutralen Bodengründen, Bienenvarianten
                    hält sie auf aktiven „Soils“. Gefüttert wird qualitativ   das sie von Tsuyoshi Nakamura interviewt wurde.

                                                                              Wir sind sicher, dass bei Monikas Garnelenzucht

                                                                              noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht

                                                                              ist, und wir sind sehr gespannt auf die Zukunft und was

                                                                              uns „Shrimp Art by Monika Pöhler“ noch präsentieren

                                                                              wird.  Text: Ulli Bauer, Fotos: Monika Pöhler

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