Page 41 - Caridina Ausgabe 1/2017
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PRAXIS





                gen als solche über 30 °C. Eine Ausnahme
                bilden hier die Garnelen aus Sulawesi, wie
                zum Beispiel die Kardinalsgarnelen, die auf

                Werte unter 26 °C empfindlich reagieren.
                  Garnelen sind wechselwarm und wer-
                den  durch  Unterkühlung  stark  in  ihrer
                Bewegungsfähigkeit eingeschränkt. Im Ex -
                tremfall  können  sie  wie  tot  erscheinen,
                hier ist besondere Aufmerksamkeit gebo-
                ten! Bei der langsamen Erwärmung des
                Transportwassers erholen sich solche ver-
                meintlich toten Garnelen meist ohne blei-
                bende Schäden oder Ausfälle.
                  Langsamkeit ist beim Eingewöhnen von

                Garnelen der wichtigste Punkt. Es reicht,
                dass sich die Temperatur des Transport-
                wassers an die Umgebungstem pe ratur im
                Wohnraum anpasst. Ein An wärmen auf der


                Heizung oder Aquarien abdeckung ist nicht

                ratsam. Es reicht, die Transportkiste offen
                in den Wohnraum zu stellen, anschließend
                können die gängigen Transportbeutel für
                eine  halbe  Stunde  ins  Aquarium  gelegt
                werden, um eine Temperaturdifferenz bei

                beheizten Aquarien anzugleichen.

                  Wichtig ist, dass sogenannte „Breathing
                bags“-Transportbeutel auf keinen Fall ins
                Wasser gelegt werden dürfen! Sie bestehen
                aus einer Membran, Sauerstoff gelangt in

                den Beutel, Kohlendioxid entweicht. Diese

                gummiartigen Beutel erfreuen sich großer
                Beliebtheit beim Versand von Garnelen, da

                keine Luft mit eingefüllt wird und somit kein
                Schwappen des Wassers auf dem Transport
                möglich ist. Die Tiere haben immer genug

                Sauerstoff, solange die Umverpackung nicht
                luftdicht ist. Die Beutel dürfen nicht in das

                Aquarium gelegt werden, da die Membran-
                funktion hierdurch gestört wird.

                                                       Einge-
                DIE EINGEWÖHNUNG                   wöhnen neuer
                Das Auspacken der Garnelen aus   Garnelen: Die Wasser-
                dem Beutel kann durch die rich-  anpassung sollte über
                tige Handhabung recht einfach     die Dauer von zwei

                erfolgen. Bewährt hat sich hier-      Stunden er-
                bei, den Beutelknoten oder das          folgen.
                Gummi  aufzuschneiden,  die  Tüte
                fest  mit  der  Hand  zuzudrücken,  zu
                drehen und mit der Öffnung nach unten

                auf den Boden eines sauberen Eimers zu









       CAR2017-01_Inhalt_Buch.indb   41                                                                              17.01.2017   12:35:53
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