Page 36 - Caridina Ausgabe 2/2016
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GARNELE, KREBS & CO.
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Obwohl Procambarus clarkii
aufgrund ihrer rauen Art und Vorliebe für
tierische wie pflanzliche Kost nicht die richtigen
Mitbewohner für das bepflanzte Gesellschafts-
aquarium sind, finden sie offensichtlich immer
wieder neue Anhänger – so wie mich.
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1 Männchen der Vari- der Jungkrebse war ich von deren Verträg- sitzen meist größere Scheren, aber um si-
ante Koi. lichkeit ein wenig erstaunt. Etwas Sorgen cher zu sein, sollte man die Procambarus
machte ich mir dann jedoch, als die Tiere besser auf den Rücken drehen. Die Weib-
2 Weibchen dieser auch bei einer Panzerlänge von etwa vier chen sind mit etwas Übung recht einfach
Zuchtform – an den
kleineren Scheren zu Zentimetern immer noch nicht richtig Fär- an der kreisrunden und dunkler gefärbten
erkennen. bung annahmen. Die Sorge war jedoch un- Fläche in der Nähe des Ansatzes des zwei-
begründet, denn die hübsche Färbung kam ten linken und rechten Schreitbeines (Go-
3 Unterseite des zwar spät, aber heftig. Schon mit fünf bis noporen genannt) zu erkennen. Zwischen
Männchens mit den sechs Zentimetern Länge färbten sie sich dem dritten Schreitbeinpaar besitzen sie
Gonopoden zwischen hübsch orange und weiß. Die Färbung vari- außerdem den deutlich sichtbaren Annulus
dem dritten und vier- ierte von Tier zu Tier ausgesprochen stark, ventralis, eine Vertiefung, in die das Männ-
ten Schreitbeinpaar.
jedoch zeigten alle Nachkommen meines chen bei der Verpaarung das Samenpaket
Paares im Endeffekt ein Scheckenmuster übergibt. Leider konnte ich die überaus in-
4 Unterseite des
Weibchens mit den gut aus diesen beiden Farben. teressante Paarung, bei der das Männchen
erkennbaren Gonopo- Bald ließen sich die Geschlechter der das Weibchen auf den Rücken dreht, bei
ren und dem Annulus Jungkrebse schon an der Größe ihrer Sche - meinen Tieren nie beobachten.
ventralis. ren recht gut erahnen. Die Männchen be- Text & Fotos: Ingo Seidel
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