Page 74 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 2/2023
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Neue Revision
                                                                                  Bitja-Nyom et al. (2021) hatten auch darauf
                                                                                  hingewiesen, dass Hemichromis frempongi
                                                                                  Loiselle, 1979 möglicherweise zu H. fascia-
                                                                                  tus zu stellen, dass aber andererseits H.
                                                                                  elongatus aus Angola womöglich eigen-
                                                                                  ständig sei. Es seien aber weitere Unter-
                                                                                  suchungen nötig. Diese Fische waren schon
                                                                                  von Steindachner 1865 als Hemichromis
                                                                                  angolensis be schrieben worden.
                                                                                    Ende 2022 erschien nun eine Mo-
                                                                                  lekular-Phylogenie  und  taxonomische
                                                                                  Revision von A. Lamboj & S. Koblmüller,
                                                                                  die eigentlich zum Ziel hatte, die „Roten
                                                                                  Cichliden“,  die  bislang  zusammen  mit
                                                                                  den „Fünffleckbuntbarschen“ in der Gat-
                                                                                  tung Hemichromis Peters, 1858 geführt
                                                                                  wurden, von Letzteren zu trennen, da
                                                                                  sie sich in Hinsicht auf ihren Körperbau,
                                                                                  viele weitere morphologische Merkmale,
                                                                                  Größe und Färbung deutlich von diesen
                                                                                  unterscheiden.
                                                                                    Zu diesem Zweck mussten auch die
                                                                                  beschriebenen  „Fünffleckbuntbarsche“
                                                                                  untersucht  werden,  wobei  sich  die  Ver-
                                                                                  mutungen  von  Bitja-Nyom  et  al.  be-
                                                                                  stätigten. Somit verwiesen die Auto ren H.
        Rubricatochromis guttatus, hier ein Alttier am Gelege, wurde als Typusart der neuen   frempongi Loiselle, 1979 in die Synonymie
        Gattung bestimmt.

                                                                                  der  Typusart  der  Gattung,  H. fasciatus
                                                                                  Peters, 1858. Außerdem revalidierten sie
        „schmaler“ Fleck oder „Rand“, manchmal   deckelfleck rechts und links auch von ei-  H. angolensis Stein dachner, 1865 und bil-
        auch rot-gelbe kleine Flecke liegen. Nach   nem schmalen gelben bzw. orangefarbenen   deten die Art in ihrer Arbeit auch ab. Bei
        meinen Feststellungen kann der Kiemen-  „Rand“ begrenzt sein.             einfacher Betrachtung des Fotos fallen mir


























        Bei Hemichromis elongatus (hier ein Weibchen aus Kamerun) ist   Hemichromis camerounensis ist anhand der roten Flecke vor und
        der Kiemendeckelfleck hinten und vorn nur schwach gerandet.  hinter dem schwarzen Kiemendeckelfleck leicht zu erkennen.



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   AQ2023-02_Buch.indb   74                                                                                      19.12.2022   12:23:18
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