Page 58 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 2/2023
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Siamesische Kampffische
Beginnen wir mit einer Ausnahme: Die großflossigen Hochzucht-
formen von Betta splendens lassen sich einzeln in Aquarien ab 54
Liter Fassungsvermögen halten. Kampffische sind Charaktertiere.
Es gibt Bettas, die Zwerggarnelen als willkommenen Snack ansehen
und auch größere Tiere in mundgerechte Stücke zerlegen, und
solche, die sie gänzlich in Ruhe lassen – und alle Abstufungen
dazwischen.
Beim Kampffisch ist es Charaktersache, ob er Garnelen ignoriert
oder jagt.
Salmler
Eingeschränkt empfehlenswert ist die Vergesellschaftung von
Garnelen und Salmlern. Viele Salmlerarten sind recht räuberisch
unterwegs und jagen aktiv auch kleine Krebstiere. Ein Aquarium
für Garnelen und Salmler muss gut strukturiert werden und den
Garnelen viele Verstecke bieten. Zur Vergesellschaftung eignen
sich am besten robuste, sich schnell vermehrende Garnelen wie
die Sulawesi-Inlandsgarnele oder diverse Neocaridina-Varianten
wie Red Sakura, Blue Dream und Co. Je kleiner die Salmlerart,
desto höhere Überlebenschancen haben die Garnelen.
Ein Salmler für eher weiches Wasser, der für Garnelen aufgrund
seines kleinen Mäulchens eher nicht gefährlich ist.
Nicht mit Fischen gehalten werden sollten Sulawesi-
garnelen aus dem Malili-Seensystem und aus dem
Pososee (im Bild: Kardinalsgarnele). Sie sind extrem
stressanfällig und haben sehr spezielle Ansprüche.
Ebenfalls stressempfindlich sind Hochzuchtgarnelen
und Hybriden der Bienengarnele. Pinto, Boa und Co.
sollten – wenn überhaupt – nur mit winzigen Fischen
zum Beispiel der Gattung Boraras gehalten werden.
Besonders kleine Arten wie die Blue Bee sind mit Fischen nicht gut zu
vergesellschaften.
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