Page 77 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 6/2022
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Ein Westafrika-Layout
Die Inspirationsquelle des Naturaquariums Im tropischen Regenwald wechseln Die Pflanzen am Flussufer entwickeln
ist die Natur selbst. Wir begeben uns in sich Trockenzeit und Regenzeit ab. Was in dann ihre Unterwasserblätter, während
die Natur und lassen uns von der Umge- der Trockenzeit eine Sandbank im Fluss sie in der Trockenzeit ihre Überwasser-
bung inspirieren – so kann man später ein ist, wird in der Regenzeit Teil der Unter- form zeigen. In meiner Vorstellung sehe
natürliches Layout aus all den gespeicher- wasserlandschaft, wenn die Pegel steigen. ich neben Treibholz und Steinen auch Was-
ten Eindrücken gestalten. Diese Methodik Unterwasserbilder in einem während der serpflanzen mit dichten Unterwasserblät-
liegt dem Prinzip des Naturaquariums zu- Regenzeit ansteigenden Fluss im Dschungel tern, durch deren Stängel sich Schwärme
grunde. Wichtig ist mir jedoch eins: Wir sind praktisch nicht möglich, ich versuche von Fischen bewegen. Diese Naturszene
kopieren nicht einfach eine Landschaft mir jedoch beim Betrachten eines während – obgleich in meiner Fantasie entstanden –
1:1! Wir schaffen ein Aquascape – eine der Trockenzeit gemachten Fotos vorzu- lässt sich mit Steinen und Aquarienwurzeln
Unterwasser-Szenerie –, in dem wir nur stellen, was mit der Landschaft geschieht,
bestimmte Elemente aus Naturlandschaf- wenn die starken Regenfälle einsetzen.
ten aufgreifen.
Das Habitat der
westafrikanischen Fische wird
durch die Kombination von Aufsitzerpflanzen,
kosmetischem Sand und einem Hardscape aus Unzan
Steinen und Branch Wood in perfekter Ausgewogenheit nachgestellt.
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