Page 81 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 6/2022
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Üb      bensstra   gie

                als k- od    R-typ




                                        In der Natur haben unterschiedliche Tiere unterschied-
                                        liche Überlebensstrategien. Man unterscheidet dabei
                                        Tiere, die sich stark vermehren, mehrmals im Jahr
                                        Nachwuchs bekommen und sehr früh geschlechtsreif
                                        werden und zwischen Tieren, die wenig Nachwuchs
                                        bekommen, somit viel Zeit mit dem Umsorgen des
                                        Nachwuchses verbringen und es auch länger dauert, bis
                                        die Tiere geschlechtsreif werden. Diese beiden Gruppen
                                        hat man in k- und r-Strategen unterteilt. Das k steht für
                                        Kapazitätsgrenze. Der Lebensraum dieser Tiere ist
                                        meist begrenzt und die Größe des Nachwuchses richtet
                                        sich nach dem vorhandenen Futterangebot. Die r-Stra-
                                        tegen (Reproduktion) hingegen setzen auf viel Nach-
                                        wuchs, um ein Überleben zu sichern. Meist wird der
                                        Nachwuchs nach kurzer Zeit sich selber überlassen.
                                        Viele davon werden von den k-Strategen als Futter
                                        genutzt. Ein Froschweibchen zum Beispiel legt 3000 bis
                                        4000 Eier in einem kleinen Dottersack. Die meisten
                                        daraus entstehenden Kaulquappen werden das Er-
                                        wachsenenalter nie erreichen. Aber durch die Menge an
                                        Eiern werden genug Tiere überleben, um erneut für
                                        Nachwuchs zu sorgen. Eulen haben sich ihrer Beute
                                        sogar perfekt angepasst. Ist ein mäusereiches Jahr zu
                                        erwarten, legen die Eulen mehr Eier als in einem
                                        mäuseschwachen Jahr. Auf diese Weise ist sicherge-
                                        stellt, dass die Natur im Gleichgewicht bleibt. Die
                                        r-Strategen sichern ihr Überleben durch viel Nach-
                                        wuchs, die k-Strategen durch wenig Nachwuchs, um
                                        diesen ausreichend mit Futter versorgen zu können.
                                        Schon schlau, die Natur, oder? Bringt der Mensch durch
                                        zu starke Eingriffe das Gleichgewicht durcheinander,
                                        zum Beispiel durch eine unverhältnismäßige Fuchsjagd,
                                        steigt die Überlebenschance von z.B. Mäusen und
                                        Gänsen, die dann mehr Futter benötigen und sich über
                                        Getreide hermachen oder Weideflächen abgrasen.




             Oh nein!
             Der Rote Neon-
             salmler hat seinen
             Zwillingsbruder im
             Fischschwarm
             verloren. Kannst Du
             ihn finden? Er
             gleicht dem Neon-
             salmler bis auf die
             Flosse.
             Schau genau hin.
             Ich habe ihn schon
             gefunden…











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