Page 17 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 05/2022
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Färbung der Männchen eine Anzahl von Grübchen und Poren auf
der Wange und am Kinn. Diese stellen vergrößerte Öffnungen
des Seitenliniensystems dar, mit denen der Fisch selbst kleinste
Druckschwankungen wie mit einem Schalltrichter wahrnehmen
kann, was wohl der Beutesuche dient.
Sand und Felsen
Je nach bevorzugtem Lebensraum lassen sich Kaiserbuntbarsche
in die zwei ökologischen Gruppen der Sand- und Fels-Aulonocara
einteilen. Während Erstere, wie der Name vermuten lässt, die
weiträumigen Sandflächen des Malawisees bewohnen, bevorzugen
die Fels-Aulonocara nicht etwa die reinen Felsbezirke, sondern
die sogenannte intermediäre Zone, in der Steine oder Felsen in
Sandgrund übergehen. Diese Sand-Fels-Übergangszone bietet ne-
ben Schutzräumen zwischen Steinen auch Nahrung in Form von Charakteristisch sind die grubenartigen Vertiefungen des Seiten-
kleinen Wirbellosen, die sich bevorzugt in der oberen Sandschicht liniensystems auf der Wange (hier A. saulosi).
aufhalten. Und genau diese Kleintiere bilden die Nahrungsgrund-
lage für Kaiserbuntbarsche. Männchen können im Aquarium aber bei reichlicher Fütterung
Nahezu alle aquaristisch bedeutsamen „Kaiser“ zählen zu den noch ein paar Zentimeter zulegen, was allerdings für die meisten
Fels-Aulonocara. Die Arten dieser Gruppe werden im Freiland Malawiseebuntbarsche gleichermaßen gilt (Stichwort: übergroße
meist nur um die 8-10 cm groß (Gesamtlänge); insbesondere die Aquarienfische). Entsprechende Untergrundbeschaffenheit voraus-
1972 als erster „Kaiser“ eingeführt“:
prächtiges Zucht-Männchen vom
Rotschulter-Kaiserbuntbarsch
(A. hansbaenschi), fotografiert
im Aquahaus-Gaus.
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