Page 8 - Aquaristik Ausgabe 4/2022
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       Foto: Hans Evers






        SOS für die Süßwasserfische der Trauminsel Sulawesi


        Die Seen und Flüsse der indonesischen Tropeninsel Sulawesi sind   um das Aussterben von Fisch- und Wirbellosenarten auf Sulawesi
        berühmt für ihre Vielfalt an Garnelen, Schnecken, Krabben und   zu verhindern. Die Vielfalt der Süßwasserfauna wird von lokalen
        Fischen (Bild: die endemische Grundel Glossogobius flavipinnis).   Gemeinschaften nachhaltig genutzt. Aquarianer und Zoos sollen
        Diese einzigartigen Süßwasserlebensräume sind unter anderem   als verantwortungsvolle Halter durch Nachzuchten dabei helfen,
        durch die Ausbreitung exotischer Arten bedroht. Es wird befürch-  Arten zu erhalten. Der erste Schritt ist eine weltweite Umfrage
        tet, dass einige der kleinen wirbellosen Tiere schon ausgestor-  unter Haltern von Fischen und Wirbellosen. Hans-Georg Evers:
        ben sind. Die neu gegründete Initiative „Sulawesi Keepers“ um   „Manchmal ist der Aufwand gar nicht so groß, eine Garnelenart
        Markéta  Rejlková  von  der  Süßwassserfisch-Spezialistengruppe   oder einen Halbschnabelhecht über viele Jahre durch Nachzucht
        der Naturschutzorganisation IUCN sowie Aquarianer und Autor   zu erhalten. Als Hobbyaquarianer hat man manchmal tatsächlich
        Hans-Georg Evers will Aquarianer, Wissenschaftler, Naturschutz-  viel eher die Möglichkeit, als es vielleicht ein Zoo hat.“
        organisationen und lokale Gemeinschaften zusammenbringen,   Infos: www.sulawesikeepers.org


        Steuerungs-App verbessert                          Neuer Antennenwels beschrieben


        JBL spendierte dem erfolgreichen Steuerungscomputer „JBL
        LED Solar Control“ eine neue App, die vieles besser kann als   Eine neue Ancistrus-Art wird aus den Einzugsgebieten der Flüsse
        die bisherige App. Dem Wunsch nach Mondlicht wurde ent-  Tapajós und Xingu in Brasilien beschrieben. Obwohl es eine große
        sprochen und die Mondphasen werden anhand des eigenen   Zahl gültiger Arten in dieser Gattung gibt, wird ihre Vielfalt noch
        GPS-Standorts berechnet. Das Licht geht dann passend zum   immer unterschätzt. Die L-Nummern wurden einst von Aquaria-
        echten Sonnenauf- sowie Untergang an und aus. Die Blitze   nern eingeführt, um unbeschriebene Arten zu bezeichnen – hierin
        beim Gewitter wurden authentischer gemacht, lassen sich   wird L159 als A. luzia beschrieben. Sie unterscheidet sich von ihren
        aber auch ausstellen.                              Artgenossen unter anderem durch eine einzigartige Körperfärbung,
                                                           die aus dunklen Streifen fast über den gesamten Körper besteht.

                                                           Literatur: Neuhaus,
                                                           E.B., et al. (2022):
                                                           A new species of
                                                           Ancistrus (Siluriformes:
                                                           Loricariidae) from
                                                           Tapajós and Xingu
                                                           basins, Brazil. Neotro-
                                                           pical Ichthyology 20
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