Page 63 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 03/2022
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Strömungsarme, flache und kiesbedeckte Abschnitte bilden den   Die Färbung der Kopfunterseite ist ein wichtiges Unterscheidungs-


                 Lebensraum der kleinen Grundeln.                      kriterium bei Zwergdrachengrundeln.
                  Während  die  Gattungsbestimmung     Durch  schlängelnde  Körperbewegun-


                recht einfach ist – Schismatogobius spp.   gen wühlen sie sich blitzschnell bei den

                sind komplett unbeschuppt –, ist die si-  kleinsten Störungen ein, sodass nur noch

                chere Artbestimmung lebender Tiere fast   Kopf und Schwanz herausragen. Die Ge-
                unmöglich,  da  sich  alle  Arten  äußerlich   schlechter lassen sich gut unterscheiden:
                stark  ähneln,  wobei  die  Variationsbreite   Männchen haben einen deutlich größeren

                innerhalb einer Art hoch ist. In der Färbung   Kiefer als Weibchen, bei vielen Arten ist die
                gleicht kein Individuum völlig dem anderen,   Maulinnenseite der Männchen leuchtend
                auch das individuelle Farbwechselvermö-  gelb bis orange. Mit weit aufgerissenem
                gen ist stark ausgeprägt.            Maul stellen sie diese auffällige Färbung bei




                  Ein wichtiges artspezifisches Merkmal   Revierstreitigkeiten, aber auch gelegentlich
                ist die Zeichnung der Kopfunterseite, die   bei Störungen am oder im Aquarium zur
                wir bei unseren Aquarienbewohnern aller-  Schau.
                dings nur selten sehen können. Ein weite-
                res Bestimmungskriterium ist die Zahl der

                Brustflossenstrahlen,  anhand  derer  sich   Ein typischer Lebensraum von Schismatogobius spp.: der Fluss Alegre auf Nord-Panay.

                aber  nur  Artengruppen  unterscheiden
                lassen, ansonsten ist man zur sicheren

                Bestimmung  auf  DNS-Untersuchungen
                angewiesen.

                Arten gleichen sich
                Glücklicherweise  ist  die  Artbestimmung

                keine Voraussetzung für die erfolgreiche
                Haltung, nach den bisherigen Kenntnissen
                gleichen  sich  die  bekannten  Arten  sehr
                stark bezüglich Habitatanspruch und Le-
                bensweise. Diese mit einer Standardlänge
                zwischen 16 und etwa 40 mm sehr klein
                bleibenden Fischchen leben bodennah. In
                der Natur findet man sie in sauberen Flüs-

                sen mit geringer bis stärkerer Strömung in
                Bereichen mit grobsandigem bis feinkiesi-
                gem Bodengrund.



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