Page 20 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2022
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SchWerPunKTTheMA






                                                                                  gen gesammelt haben. Zu den besonders
                                                                                  unproblematischen Arten gehören die im
                                                                                  Folgenden genannten vier Spezies, deren
                                                                                  Männchen eine Gesamtlänge von sechs
                                                                                  und deren Weibchen etwa vier Zentimeter
                                                                                  erreichen.


                                                                                  ApistogrAmmA-ArTen AuS
                                                                                  WeISSWASSerhABITATen
                                                                                  Apistogramma  cacatuoides  (Hoedeman,
                                                                                  1951) ist in der Aquaristik lange bekannt
                                                                                  und möglicherweise bereits vor 80 Jahren
                                                                                  erstmals lebend nach Deutschland gelangt.
                                                                                  Adulte Männchen haben eine zweizipfelige
                                                                                  Schwanzflosse, zickzackförmige Unterkör-
                                                                                  perlinien und kräftig verlängerte erste Dor-
                                                                                  salmembranen. Die große Verbreitung er-
                                                                                  streckt sich über das Fluss-System des Rio
                                                                                  Ucayali und den oberen Amazonas bis in
                                                                                  die Umgebung der Stadt Letitia. Männchen
                                                                                  unterscheiden sich in der Ausdehnung der
                                                                                  Gelbfärbung auf Kopf und Vorderkörper.
                                                                                    Männchen von A. eunotus (Kullander,
                                                                                  1981) sind an dem arttypischen grünlichen
                                                                                  Kiemendeckel, einem orangefarbenen An-
                                                                                  satz der Brustflossen und der gelblichen bis
                                                                                  orangefarbenen, abgerundeten Schwanz-
                                                                                  flosse zu erkennen. Diese Art kommt eben-
                                                                                  falls in Peru, Kolumbien und Brasilien in
                                                                                  den Einzugsgebieten des Rio Ucayali und
                                                                                  des oberen Amazonas vor.
                                                                                    A. linkei (Koslowski, 1985) lebt in Boli-
                                                                                  vien in den Einzugsgebieten des Rio Ma-
                                                                                  moré  und  des  Rio  Guaporé  und  wurde
                                                                                  1983  erstmals  importiert.  Kennzeichen
                                                                                  der Männchen sind ein gelber Kopf und
                                                                                  Vorderkörper, rote Zeichnungen im Kopf-
                                                                                  bereich, eine nicht oder nur am hinteren
                                                                                  Rand gemusterte Schwanzflosse sowie ein
        Von oben:                              Im Weißwasser sind die Lebensbedin-  großer Schwanzfleck.
        Apistogramma linkei                  gungen  dagegen  weniger  extrem  (Ge-  A.  inconspicua  (Kullander,  1983)  ist
        ist eine robuste Weiß-               samt- und Karbonathärte häufig 1-12 °dH,   seit 1983 in der Aquaristik verbreitet und
        wasserart aus Bolivien.              pH-Werte zwischen 6,5 und 7,5, elektri-  kommt aus den Fluss-Systemen des oberen
                                             sche Leitfähigkeit 50-300 µS/cm). Da das   Guaporé in Bolivien und dem Rio Paraguai
        Drohendes Männchen
        von Apistogramma linkei.             Leitungswasser  in  Deutschland  ähnlich   im Süden Brasiliens. Kennzeichen sind nur
                                             ist, lassen sich hier viele Apistogramma-  15 Hartstrahlen in der Dorsale. Männchen
                                             Arten aus Weißwasserbiotopen problem-  haben  einen  großen  Schwanzfleck,  eine
                                             los  halten  und  vermehren,  weshalb  sie   abgerundete  Caudale,  Unterkörperstrei-
                                             auch Anfängern zu empfehlen sind, die   fen und rote oder gelbe Zeichnungen im
                                             mit diesen Fischen noch keine Erfahrun-  Kopfbereich.



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