Page 19 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2022
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WeISS-, SchWArZ- und
KlArWASSer
Ökologen unterscheiden nach Wasserfarbe
und dem Grad der Trübung drei Gewässer-
formen, die durch jeweils unterschiedliche
geologische und klimatische Bedingungen
entstehen. Für die trüben, lehmgelben
Weißwasserflüsse ist ein hoher Gehalt an-
organischer Schwebstoffe charakteristisch.
Die oft grünlich aussehenden Gewässer mit
Klarwasser enthalten dagegen extrem we-
nige Sedimente. Schwarzwasserflüsse sind
tief dunkelbraun, teefarben getönt und Apistogramma elizabethae ist 1 Schwarzwasser-
zeichnen sich durch pH-Werte im stark eine an Schwarzwasser ange- arten aus der Verwand-
sauren Bereich und eine besondere Armut passte Art. schaft von A. nijsseni sind
an gelösten Mineralien aus, sie haben also an spruchsvolle Pfleglinge.
eine äußerst niedrige elektrische Leitfähig-
keit und Härte. 2 Die Mikrohabitate
Wildfänge aus Schwarzwasserbiotopen, von Apistogramma-Arten
beispielsweise Apistogramma elizabethae, sind reich an Versteck-
möglichkeiten und bieten
A. paucisquamis und Arten aus der Ver- den Fischen viel Deckung.
wandtschaft von A. nijsseni, sind heikle
Pfleglinge, weil ihnen in Deutschland we- 3 Apistogramma panduro
gen der hier meist anderen Eigenschaf- (hier ein Weibchen) gehört
ten des Leitungswassers die optimalen zu den anspruchsvollen
Lebensbedingungen im Aquarium nur mit Schwarzwasserarten.
erheblichem Aufwand zu bieten sind. Ich
4 Apistogramma eunotus
empfehle sie daher nicht, wenn noch keine ist als eine Weißwasserart
aquaristischen Erfahrungen bestehen.
auch Anfängern zu emp-
fehlen.
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