Page 70 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 06/2021
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Wunderschön und rar:
Ein schwergewichtiges Buch!
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Diese Bezeichnung ist ernst zu nehmen, – nicht nur mit Fischen – beschäf- -
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denn es handelt sich wirklich um ein tigte. 1814 wurde er Direk- -
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schweres Buch, das immerhin vier Kilo- tor des Botanischen
gramm wiegt. Aber gleichzeitig ist es ein Gartens Kolkata
schwergewichtiges Buch, denn es enthält (damals Kalkutta),
Informationen über Fische, die für viele kehrte aber 1815
Aquarianer von großem Interesse sind. Es wieder nach Schott-
handelt sich um die „Gangetic Fishes“, also land zurück. 1822 er-
schien sein berühmtestes
die Fische des Flusses Ganges in Indien, schien sein berühmtestes
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von Francis Hamilton, veröffentlicht 1822. Werk „An Account of the fishes
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Hamilton wurde am 15. Februar 1769 in found in River Ganges and its
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Callander, Schottland, als Francis Buchanan branches“, kurz „Gangeti c Fishes“.
branches“, kurz „Gangetic Fishes“.
Neben den 405 Seiten Text enthielt
geboren. Dort starb er auch am 15. Juni Neben den 405 Seiten Text enthielt
1829. Nach dem Tod seines älteren Bruders dieses Buch auch 228 Tafeln (Format
dieses Buch auch 228 Tafeln (Format
wurde er zum Oberhaupt des Clans und bis zu 24 x 32 cm).
trug fortan den Namen Francis Hamilton,
nur in engLAnD zu beSichTigen
oft mit dem Zusatz „(formerly Buchanan)“, nur in engLAnD zu beSichTigen
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also früher Buchanan. Die Tafeln sind von sehr guter Qualität und
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Er studierte Medizin und trat 1794 in die z zeigen viele Details. Allerdings wurden sie Werk
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Dienste der East India Company in Indien einst nur in Schwarzweiß gedruckt, denn Hamil- tons,
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ein, wo er sich bald mit der Naturkunde Farbdruck war damals ausgesprochen listete die Quellen
kostspielig. Nur ganz wenige – meist nur für die Abbildun- gen auf und
jeweils eine Tafel – wurden farbig koloriert. erstellte eine Tabelle mit den auf den Ta-
Von diesen Tafeln verblieben einige bei feln aufgeführten Arten mit dem originalen
Hamilton und damit in seinem Nachlass, Namen, begleitet von vielen noch unveröf-
andere kamen zu anderen Ichthyologen fentlichten Fundorten, die er im Nachlass
und Sammlern und wurden nur ansatz- Hamiltons feststellen konnte.
weise veröffentlicht. Das Besondere an diesem Buch ist also
Fast alle konnten nur an ihrem Origi- der Tafelteil. Hier finden sich sehr viele
nalort in Großbritannien besichtigt werden, ausgesprochen bekannte und beliebte
wenn überhaupt. Es soll in Indien noch ei- Aquarienfische wie der Zebrabärbling, viele
nen kompletten Satz geben, aber der ist Fadenfische und Welse. Die Fische sind in
seit Jahrzehnten unzugänglich und es ist ihrer originalen Größe in Lebendfärbung
fraglich, ob er noch existiert. gezeichnet und lassen sogar eine Bestim-
Das hier vorgestellte Buch ist nun kei- mung anhand der Zeichnung zu.
neswegs ein einfacher Nachdruck. Dem Das Buch hat insgesamt 678 Seiten,
Herausgeber Ralf Britz, ichthyologischer ist fest gebunden im Format 32 x 24 cm,
Forscher am Natural History Museum in ISBN 978-0-903874-52-6, in Deutschland
London, ist es gelungen, eine Nachdruck- erschienen 2019 beim Verlag Friedrich
Kein einfacher Nachdruck: „Gangetic
Fishes“ wartet mit Abbildungen der kolo- genehmigung für alle kolorierten Zeich- Pfeil, München, 160 €. Ein wichtiges und
rierten Zeichnungen von 1822 auf. nungen aus Hamiltons Feder zu erhalten. wunderschönes Buch!
Tafel 69, unteres Bild, zeigt Trichogaster Gleichzeitig schuf er eine ausführliche Ein-
fasciata, den Gestreiften Fadenfisch. leitung über Leben, Arbeitsmethoden und Text: Harro Hieroni�us
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