Page 18 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 04/2021
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                                                                Bezüglich der Ernährung sind Zwerg-Rasboren leicht
                                                                zufriedenzustellen. Als Picker fressen sie alles, was von

                                                                der Größe her ins Maul passt und tierischen Ursprungs ist.
                                                                Ob es sich dabei um Trocken-, Frost- oder Lebendfutter

                                                                handelt, ist den Fischchen egal.






                                                               BeSTaND erHaLTeN

                                                               Die Zwerg-Rasboren gehören zu den Arten, die – pflegt man sie
                                                               richtig und füttert man auch feinstes Lebendfutter, wie es die Lar-




                                                               ven benötigen –  ihren Bestand im Aquarium von alleine erhalten.
         2                                                     Ist eine dichte Krautecke (etwa Javamoos) vorhanden, in die sich

                                                               die Jungfische, die von ihren Eltern selbstverständlich als Lecker-
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                                                               bissen angesehen werden, zurückziehen können, kommen immer
                                                               genug Jungtiere durch, dass man keine Tiere nachkaufen muss.



                                                                 Wirklich effektiv zu züchten ist schwierig, denn die Tierchen


                                                               sind nicht sonderlich produktiv. Es gibt aber einen Trick, der hilft,
                                                               wenn man einmal mehr Jungtiere braucht: Die Jungen reagieren


                                                               nämlich positiv fototaktisch – sie streben dem Lichte zu. Man

                                                               teilt das Zuchtbecken in der Mitte mit einem auf einem Rahmen


                                                               aufgespannten Fliegengitter (kein Metall!) und setzt einen Trupp

                                                               Zuchtfische in die eine Hälfte.

                                                                 Das Wasser soll weich und sauer (pH-Wert um 5,5) sein. Den

                                                               Boden im Abteil der Eltern belegt man einige Zentimeter dick mit
                                                               Kokosfasern. Diese bieten den Eiern guten Schutz vor Fressgelüsten

                                                               der Eltern. Die Hälfte mit den Zuchtfischen hält man im Dämmer-

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                                                               licht, die andere wird gut beleuchtet. Die Jungen wandern dann
         3                                                     nach dem Schlupf in die beleuchtete Hälfte ein. So kann man in

                                                               einem einige Wochen währenden Zuchtansatz dann doch eine

                                                               erkleckliche Anzahl von Jungfischen erzielen.
                                                                                            Text & Fotos: Frank S����er
        Männchen und Weibchen von  1 Boraras maculata Variante,
        2 B. merah und  3 B. naevus. Die Miniaturfi schchen können
        im Aquarium zehn Jahre und älter werden.




                        Frank Schäfer, geboren 1964, Diplom-Biologe, seit
                        frühester Jugend Tier- und Pflanzenhalter aus Lei-


                        denschaft. Sein besonderes Interesse gilt seit jeher

                        den Fischen, aber Reptilien, Amphibien, Wirbellose,

                        Kleinsäuger und Vögel sowie eine Vielzahl von Pflan-
                        zen begeistern ihn ebenso             2011 als bislang letzte Boraras-Art beschrieben:
                                                               Boraras naevus im Balzkleid.


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