Page 50 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 03/2021
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        optisch. Der Fukuseki wird auf der gegen-  In einem solchen Iwagumi-Layout spürt   Geschick. In anderen Worten: Man muss

        überliegenden Seite platziert, um das Lay-  man die Strömungsrichtung förmlich und   schon sehr viele Natur-Szenerien gesehen

        out auszubalancieren.                es entsteht praktisch der Eindruck eines na-  und viele Iwagumis eingerichtet haben, bis

          Wenn diese drei wichtigsten Steine sit-  türlichen Flussbetts. Zwar schafft der Aqua-  man sich der Perfektion nähert.




        zen, wird Soil aufgeschüttet, und zwar so,   rienfilter tatsächlich eine Strömung, jedoch   Beim  Einrichten  von  Iwagumis  haben



        dass  der  Teil,  der  gedacht  flussaufwärts   deckt sich diese nicht zwingend mit der   wir  regelmäßig  das  Problem,  geeignete

        liegt, höher ist als jener Teil, der sich fluss-  Strömung, welche das Iwagumi ab strakt   Gesteine zu finden. Zwar gleicht kein Stein


        abwärts befindet. Nach dieser Methode   wiedergibt. Eine Strömungsrichtung anzu-  dem anderen und auch Steinbrocken der-
        werden auch Steine in Japanischen Gärten   deuten, allein durch die Art, wie die Steine   selben Gesteinsart haben unterschiedliche
        arrangiert. Beim Naturaquarium werden   gesetzt werden, und ohne dass das Arran-  Formen und teils auch Farben. Theoretisch

        dann noch weitere kleinere Steine rund um   gement künstlich wirkt, bedarf nicht nur   kann man also auch mit einer einzigen
        die Hauptsteine gesetzt, um der Gestaltung   genauer Beobachtung und eines Gespürs   Art eine unendliche Zahl von Iwagumis
        eine natürliche Anmutung zu verleihen.  für die Natur, sondern auch Übung und   einrichten, die einander nicht gleichen.
                                                                                  In der Praxis zeigt sich jedoch, dass sich
                                                                                  mit zunehmender Anzahl die Bilder doch
                                                                                  durchaus immer mehr gleichen.
                                                                                    Daher sollte man die Gesteinsart wech-
                                                                                  seln,  wenn  man  ein  Layout  mit  einem
                                                                                  grundlegend anderen Ausdruck erschaffen

                                                                                  möchte. Ich verwendete für meine frühen
                                                                                  Iwagumis beim Naturaquarium gerne Fluss-
                                                                                  gestein und später wechselte ich dann
                                                                                  zu anderen Steintypen wie zum Beispiel
                                                                                  versteinertem Holz. Heute verwende ich
                                                                                  unterschiedliche Gesteinsarten, etwa Man-
                                                                                  ten-, Ryuoh-, Yamaya- oder Unzan-Steine.

                                                                                    Manche davon sind nicht mehr so häufig
                                                                                  in Gebrauch wie andere und ich versuche
                                                                                  immer noch, neue Steinarten aufzutun,
                                                                                  wenn ich die Gelegenheit dazu habe. Das
                                                                                  Sansui-Gestein, das ich für das Aquascape

                                                                                  in diesem Artikel verwendet habe, ist ein
                                                                                  Steintyp, den ich noch nicht so lange im
        Messingsalmler passen gut zu diesem frischen Iwagumi, in dem Sansui-Steine zum   Repertoire habe, er kam zeitgleich mit dem
        Einsatz kommen.                                                           Koke-Stein.




         Aquarium          Cube Garden L 90 x T 45 x H 45 (cm)
         Beleuchtung       2 Metalldampflampen (150 W), Beleuchtungsdauer: 10 Stunden pro Tag

         Filter            Super Jet Filter ES-600 (Bio Rio, NA Carbon)
         Substrat          Aqua Soil Amazonia, Colorado Sand, Power Sand Advance M, Bacter 100, Clear Super, Tourmaline BC
         CO                3 Blasen pro Sekunde mit dem großen ADA Pollen Glass Beetle Counter 30 mm
            2

         Belüftung         14 Stunden nach Ende der Beleuchtungszeit, mit der Lily Pipe P-4
         Zusätze           Brighty K; Green Brighty Iron
         Wasserwechsel     einmal pro Woche 30 %
         Wasserwerte       Temperatur: 25 °C; pH: 6,8; TH: 20 mg/l
         Wasserpflanzen    Utricularia graminifolia, Fontinalis antipyretica




         Besatz            Hemigrammus armstrongi, Otocinclus sp., Caridina multidentata

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