Page 14 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 06/2020
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Die Anfänge der Buntbarschpflege
Zoofachgeschäfte haben heute meistens eine große Auswahl von kleinen
bis größeren Buntbarschen im Angebot. Hier ein einblick in die importgeschichte
der ersten Arten aus süd- und Mittelamerika.
Sobald eine neue Art importiert worden
Foto: CHUCAO, CC-BY SA 3.0 war, sprach sich das vor allem unter den
Händlern schnell herum. So war 1889 in
Frankreich erstmals ein Buntbarsch (Familie
Cichlidae) eingeführt worden. Der deut-
sche Aquarianer Paul Nitsche, Mitglied des
Vereins „Triton“ Berlin, beauftragte dann
einige Seeleute, die zum Río de la Plata
fuhren, genau diesen Fisch – es gab wohl
eine Beschreibung – mitzubringen. Und tat-
sächlich, 1904 erhielt er ihn und im selben
Jahr wurde er in der Matte’schen Zucht-
anstalt nachgezüchtet. Seiner weiteren
Verbreitung stand somit nichts im Wege.
Ein noch relativ junges Männchen des Chanchito in Brutpflege färbung.
chanchito
Bei diesem Buntbarsch handelte es sich um
Wir befinden uns Ende des 19. Jahrhun- Fischkannen verbringen, und was überlebte, das „Schweinchen“, wie sein Populärname
derts. Die Aquaristik wird zu einem immer das brachte den Seeleuten gutes Geld ein. „Chanchito“ übersetzt heißt. Der aktuell
beliebteren Hobby und auch wenn es an- Überleben konnten also nur Fische, die so- gültige Name ist Australoheros facetus.
fangs nur wenige sind, kommen immer wohl niedrige wie auch höhere Temperatu- Chanchito heißt er wohl, weil er den Bo-
mehr exotische, auch als „fremdländisch“ ren aushalten, auf Wasserwechsel weitge- dengrund auf Nahrungssuche durchsiebt,
bezeichnete Arten in die Aquarien. Dabei hend verzichten und darüber hinaus einige wie es auch Schweine machen. Er wird
war das damals keineswegs einfach, denn Wochen hungern konnten. bis zu 15 cm lang, galt aber schon damals
es gab noch keine Flugverbindungen.
Findige Händler hatten Wege gefun-
den, sich neue Arten zu beschaffen. Sie
nahmen Kontakt mit Seeleuten auf, die
in die tropischen oder subtropischen Re-
gionen fuhren und versprachen ihnen Geld,
wenn sie einige Fische von dort mitbräch-
ten. Dazu wurden ihnen sogenannte Fisch-
kannen mitgegeben, die bis zu 50 l Was-
ser enthielten. Die am Zielort gefangenen
Fische mussten dann Wochen in diesen
Eine Originalzeichnung aus dem Jahre
1911 zeigt den Chanchito beim Durch-
kauen des Bodengrunds.
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