Page 73 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 04/2019
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Das Maul der Kurzschwänzigen
           Süßwassernadel zeigt, dass nur kleine
           Nahrung gefressen werden kann.
















           Süßwassernadel (D. boaja), die sich recht
           steif durchs Freiwasser bewegt. Auch die
           kleine, max. 14 cm große Rote Süßwasser-
           nadel (Enneacampus ansorgii) aus Westaf-
           rika tri� man mitunter im Zoofachhandel
           an. Bei diesen Tieren handelt es sich dann
           häufig sogar um Nachzuch�ere.

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            HALTUNG UND ERNÄHRUNG
           Je nach Größe der Tiere eignen sich Aqua-
           rien ab 60 Liter Inhalt für die Pflege von
           Süßwassernadeln. Eine Vergesellschaftung
           mit friedlichen Beifischen wäre leicht mög-
           lich, da auch die Nadeln in der Regel keine
           Aggressionen zeigen. Nur hat man bei ei-
           ner Vergesellschaftung dann natürlich noch
           größere Probleme, genügend Lebendfutter
           für die Fische zu beschaffen. Da diese Fi-
           sche ihr Futter über ein nach oben gerich-
           tetes, recht kleines Maul einsaugen, eig-          2
           net sich gewöhnlich nur kleineres Futter
           zur Verfütterung. Selbst die kleinen Arten
           fressen beispielsweise gerne Salinenkreb-
           se (Nauplien und größere Exemplare),
           Cyclops, Wasserflöhe oder Schwarze Mü-
           ckenlarven. Wurmfutter und Rote Mücken-
           larven werden auch von größeren Nadeln
           häufig verweigert. Man kann sie aber auch
           mit Mysis (nach Gewöhnung auch gefros-
           tet), Weißen Mückenlarven oder sogar
           Jungfischen von Lebendgebärenden (z. B.
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           Guppys) gut satt bekommen.
              Nach meiner Erfahrung tragen die Männ-
           chen nur bei optimaler Ernährung ihre Eier        1 Das krä�ig rote Maul hat zum deutschen Namen der Roten Süßwasser-
           bis zum Schlupf der Jungfische. Die Jungen        nadel geführt. 2 Die Kurzschwänzige Süßwassernadel, hier das Männ-
           können bei einigen Arten problemlos mit          chen, kann zwischen Süß- und Seewasser wandern. 3 Ein Pärchen (Männ-
           Artemia-Nauplien gefüttert werden.               chen oben) der gelegentlich angebotenen, bis 20 cm langen Indischen
                        Te�� � Fo�os: In�o Sei�el           Süßwassernadel (Microphis deocata).



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