Page 69 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 04/2019
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FISCHE






              Obwohl das Wasser in ihrer Heimat aus-
           gesprochen weich und deutlich sauer ist,                                                                      Fotos: I. Seidel
           sind alle Kirschflecksalmler im Aquarium
           recht anpassungsfähig. So können sie auch
           noch problemlos in mittelhartem Wasser
           mit einem pH-Wert bis 7,5 gehalten wer-
           den, ohne dass sie Anzeichen von Unwohl-
           sein zeigen. Ist das Wasser allerdings weich
           und leicht sauer, vertiefen sich die roten
           Farbtöne noch. Die Wassertemperatur soll-
           te zwischen 24 und 26 °C liegen.

            ERNÄHRUNG
           Kirschflecksalmler sind Allesfresser. Grund-
           lage der Ernährung sollte ein ein- bis zwei-
           mal täglich gereichtes Marken-Trockenfutter
           sein, zweimal wöchentlich ergänzt durch Le-
           bend- oder Frostfutter wie Mückenlarven.  Durch seinen roten
           Bei der Fütterung erkennt man erst einmal,  Rücken unterscheidet
           welche Energie in diesen Fischen steckt.  sich der Rotrücken-
                                                   Kirschflecksalmler
            ZUCHT                                  deutlich von den bei-
           Die Geschlechter aller drei Arten sind re-  den anderen Arten.
           lativ einfach zu unterscheiden, denn die
           Männchen haben längere Flossen, sind  müssen die Elterntiere in
           farbiger und die Weibchen sind, sobald sie  ihr Ursprungsaquarium zu-
           die Geschlechtsreife mit etwa Zweidrittel  rückgesetzt werden, denn
           der Endgröße erreicht haben, deutlich fülli-  es sind starke Laichräuber.
           ger. Zur Zucht wird ein separates Aquarium  Die nach ein bis andert-
           von mindestens 54 l Inhalt vorbereitet und  halb Tagen schlüpfenden
           zu einem Drittel mit Aquarienwasser sowie  Larven leben noch ein bis drei Tage von ih-    Oben: Der Rio Negro,
           zwei Dritteln mit weichem, leicht saurem  rem Dottersack. Sobald sie freischwimmen,       ein typischer Schwarz-
           Wasser gefüllt. Der Bodengrund sollte aus  brauchen sie feinstes Lebendfutter, etwa       wasserfluss, ist Hei-
           gröberen Kieseln bestehen, denn die Fische  Räder- oder Pantoffeltierchen. Nach etwa       matgebiet des Kirsch-
           sind Laichräuber. Einige Pflanzenbüschel  zwei Wochen nehmen sie frisch geschlüpfte        flecksalmlers.
           (Moos, feinfiedrige Stängelpflanzen) die-  Artemia-Nauplien. Das Wachstum ist zügig.
           nen als Ablaichsubstrat. Der pH-Wert soll-
           te etwa bei 6,5 liegen. Nun werden ein bis  VERGESELLSCHAFTUNG
           drei mehrere Tage mit Lebend-/Frostfutter  Alle anderen friedlichen Fische können mit
           konditionierte Pärchen eingesetzt. Die Tem-  Kirschflecksalmlern vergesellschaftet wer-
           peratur wird auf ca. 28 °C erhöht. Das Ablai-  den. Für den Boden sind Panzerwelse gut
           chen sollte nach ein bis zwei Tagen erfolgen.  geeignet, für die oberen Schichten etwa
           Passiert nichts, kann man etwas Lebend-  Beilbauchsalmler. Aber auch Zwergbunt-
           oder Frostfutter reichen, aber nur so viel,  barsche und selbst Skalare und Diskusfi-
           wie gleich gefressen wird. Dann wechselt  sche sind gute Aquarienmitinsassen.
           man etwa 20 % des Wassers mit weichem,  Wegen aller ihrer guten Eigenschaften
           saurem, etwas kühlerem Wasser (ca. 24-  sind Kirschflecksalmler also ideale Bewoh-
           25°C). Leider klappt es auch dann mit dem  ner eines möglichst großen Aquariums.
           Ablaichen keineswegs immer, die Zucht gilt         Te��: Harro Hieronimus
           als schwierig. Direkt nach dem Ablaichen   Fo�os: In�o Sei�el/H. Hieronimus



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