Page 15 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 06/2018
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Ein Schwarzwasser-
zufluss zum Lefini.
Unten: Ein typi-
sches Biotop des
Goldenen Kongo-
salmlers ohne Was-
serpflanzen, aber
mit überhängender
Uferbepflanzung.
DER LEFINI-FLUSS IM HOCHLAND DER
REPUBLIK KONGO
Der Lefini fließt durch das Bateke-Hochland, eine Sa-
vannenregion, hin zum Kongofluss, in den er mün det.
Da Laub- und Holzeintrag des Regenwalds fehlen, ist
der Fluss im Hauptbett ein Weißwasser- und in den nachbarten Flüssen, die sich farblich unterscheiden.
Zuflüssen ein Klarwasserfluss. Die Ufer des Lefini und Ausgelöst durch den Boom der neuen Kongosalmler
seiner Zuflüsse sind mit dichten Galeriewäldern be- aus der Republik Kongo werden nun auch im Haupt-
deckt. Das Wasser ist in den Zuflüssen sehr klar mit land des Zierfischexports aus dem Kongobecken, der
folgenden Wasserwerten: ph-Wert 6,5-7,2, 24-27 °C Volksrepublik Kongo (Kinshasa), diese beiden Arten
und eine Leitfähigkeit von 150-250 µS/cm. Der Un- im Umland des Mai-Ndombe-Sees gefangen und ex-
tergrund ist heller Sandboden ohne Pflanzen. Es gibt portiert.
nur einen Uferbewuchs, etwa mit Gräsern, der ins
Wasser wächst bzw. dorthin überhängt.
Salmler, die dort vorkommen, sind der Goldene
Kongosalmler (Phenacogrammus aurantiacus), der in
der Natur 8-10 cm lang ist und im Aquarium sogar
noch etwas größer werden kann. Brichards Kongo-
salmler (Alestopetersius brichardi) erreichen sogar
10-12 cm. Diese Salmlerart braucht lange, bis ihre
natürliche Farbe im Aquarium wieder da ist, denn
nach dem Fang und im Handel sind die Fische recht
blass. Sie sind oft sehr scheu, daher empfiehlt sich
eine Vergesellschaftung mit anderen Kongosalmlern
oder Barben.
Beide Arten sind im zentralen Kongobecken weit Brichards Kongosalmler direkt nach dem Fang; im Aquarium bekommt er
verbreitet. So gibt es diverse Fundortvarianten in be- diese Farbe nur in weichem, saurem Wasser.
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