Page 27 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 04/2018
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SCHWERPUNKTTHEMA




                Schwertträgern oder Diskusfischen, aber
                auch Kampffische oder die vielen Zwerg-
                garnelen-Farbformen.                                                                                         Foto: H. Hieronimus

                ZUFALLSZUCHT IM AQUARIUM
                Einige der im Aquarium gepflegten Fisch-
                arten  vermehren  sich  auch  ohne  große
                Kenntnisse des Aquarianers. Viele Lebend-
                gebärende Zahnkarpfen benötigen keine
                spezielle Wasserbeschaffenheit und paa-
                ren  sich,  ohne  dass  von  außen  einge-
                griffen werden muss. Einmal befruchtet,
                kann  ein  Guppyweibchen  bis  zu  viermal
                Junge bekommen. Die Tragzeit bei Guppys      1
                beträgt rund vier Wochen und es schlüp-
                fen fertig entwickelte Jungfische, welche
                sogar ohne spezielles Zusatzfutter im Aqua-                                                                  Foto: T. Bennecker
                rium aufwachsen können. Der als Schei-
                benputzer beliebte sogenannte „Blaue An-
                tennenwels“ (Ancistrus sp.) vermehrt sich
                auch ohne großes Zutun, wenn er einen
                passenden Partner im Aquarium hat und
                eine Höhle oder Ähnliches als Unterschlupf
                vorhanden ist.

                ZUCHT NICHT IMMER EINFACH
                Bei einigen Arten ist die Zucht jedoch nicht
                ohne einen mehr oder weniger großen          2
                Aufwand  möglich.  Detaillierte  Kenntnis-
                se über die Ansprüche zur erfolgreichen
                Verpaarung und Aufzucht sind bei vielen                                                                      Foto: T. Benneker
                Arten erforderlich. Spezielle Wasserpara-
                meter  müssen  gegeben  sein,  damit  sich
                die Eier entwickeln können. Viele Fische
                benötigen spezielle Ablaichplätze, wie z.B.
                Höhlen, aufrecht stehende Äste oder gar
                feinfiedrige Wasserpflanzen an der Was -
                seroberfläche.  Spezielles  Futter,  wie  z.B.
                frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien, muss
                verfüttert werden, die Wasserhygiene ist
                bei vielen Arten sehr wichtig. Wenn das
                Zuchtpärchen nicht harmoniert oder räu-
                berisch der eigenen Brut nachstellt, müs-    3
                sen die Nachkommen ohne die Eltern-
                tiere aufgezogen werden. Eine Fütterung    1  Ancistrus sp. ist wohl der am einfachsten zu vermehrende Harnischwels und
                am Morgen und eine am Abend reicht        die Nachzucht gelingt auch Anfängern.  2  Guppy Japan Blue Mosaik Triangel,
                nicht aus, mehrmals am Tag im Abstand     diese bunte Gruppe sollte aufgeteilt werden. Tiere ohne Orange und Tiere mit
                von wenigen Stunden muss der Brut im-     Orange können zwei unterschiedliche Linien ergeben und durch die Selektionszucht
                mer frisches, hochwertiges Futter zur Ver-  langfristig als erbfeste Stämme gezüchtet werden.  3  Guppy-Weibchen sind auch für
                fügung stehen.    Text: M.J. Schönefeld   Anfänger sehr leicht an ihrem dunklen Trächtigkeitsfleck erkennbar.



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