Page 12 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2018
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            Umwelt-DNA klappt nicht immer



            Nachdem  Umweltwissenschaftler  festgestellt  hatten,  dass  sich
            alleine aus Wasserproben durch Bestimmung der Umwelt-DNA                                                    Foto: Technische Universität München
            (eDNA) Arten identifizieren lassen, ging es nun im neusten Projekt
            um die Bedingungen, unter denen die Untersuchung den größten
            Erfolg hat. Dabei stellte sich heraus, dass vor allem die Anwesen-
            heit von Gerbstoffen – typisch für tropische Schwarzwasserberei-
            che – die Genauigkeit der Analysen deutlich reduziert. Weniger
            als die Hälfte der Arten konnte alleine durch Analyse des Wassers
            gefunden werden. Algen können auch hinderlich sein.
              In allen anderen Wassertypen scheint die Methode, einfach eine
            Flasche Wasser auf eDNA zu untersuchen, aber gute Ergebnisse
            liefern zu können.




              Mehr als vermutet



              Ancistrus und ähnliche Arten von An-                                        den beschrieben (PlosOne, 3.1.2018,
              tennenwelsen kommen auch in den                                             1-66), dazu zwei neue Unterarten
              Guyana-Staaten  (Surinam,  Franzö-                                          von Guyanancistrus longispinis. Alle
              sisch-Guyana  und  Guyana)  vor.  Bis                                       sind mit Längen von 8-15 cm gut
              nach Venezuela sogar reicht das Ver-                                     Foto: F. Melki, in Originalbeschreibung  für die Aquarienhaltung geeignet.
              breitungsgebiet  der  Vertreter  der                                        Eine dieser neuen Arten ist Guyan­
              Gattung Guyanancistrus. Diese wur-                                          ancistrus  brownsbergensis  (Foto)
              den  nun  einer  genaueren  Analyse                                         Mol, Fisch-Muller & Covain, 2018.
              unterzogen  –  mit  überraschendem                                          Obwohl  gelegentlich  importiert,
              Ergebnis: Fünf neue Arten und eine                                          wurden an die neuen Arten noch
              neue Gattung (Cryptancistrus) wur-                                          keine L-Nummern vergeben.




            Glänzend blau und gelb


            Das bedeutet auch der Name der neuen
            Aphyosemion-Art, die von van der Zee,
            Walsh,  Mikembi,  Jonker,  Alexandre  &
            Sonnenberg, 2018 als A. cyanoflavum
            (Foto) beschrieben wurde. In der glei-
            chen Arbeit (Zootaxa 4369 (1): 63-92)
            wurden die metallisch blau glänzenden
            A. mandoroense und  A. cryptum  be-
            schrieben. Alle diese etwa vier Zentime-
            ter groß werdenden Killis stammen aus
            dem Gebiet des Massif du Chaillu im                                                                       Foto: Originalbeschreibung
            oberen Louesséfluss-System. Die Arten
            unterscheiden sich farblich, in der DNA
            und den morphometrischen Werten.



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