Page 21 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 03/2017
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SCHWARZWASSER-BIOTOP
                IM AQUARIUM
                Das Aquarium sollte nicht zu klein sein, mit
                einer Kantenlänge von mindestens 80 Zen-
                timetern. Eine stellenweise dichte Bepflan-
                zung mit Farnen und buschigen Pflanzen
                bis  an  die  Wasseroberfläche  ist  wichtig.
                Das Pflegewasser sollte mineralarm sein.
                Dabei sind Werte bis 150 µS/cm bei Was-
                sertemperaturen zwischen 25 und 28 °C     1
                empfehlenswert. Keimarmut muss bei ei-
                ner optimalen Pflege vorrangig sein. Dazu
                gehören eine effektiv arbeitende Filterung
                und eine gute Anreicherung des Wassers
                mit  Huminstoffen,  entweder  über  eine
                gute Torffilterung oder durch regelmäßi-
                ge Zugabe von Schwarzwasserextrakten.
                Wöchentliche  Teilwasserwechsel  von  15
                bis 25 Prozent des Aquarieninhalts sollten
                Pflicht sein.
                  Auch spielt die Fütterung eine wichtige
                Rolle. Dabei sollte Lebendfutter möglichst
                an erster Stelle stehen. In den natürlichen
                Lebensräumen  leben  die  Sphaerichthys
                selatanensis bevorzugt in sehr dunkel ge-
                färbten  Wasserläufen  zwischen  dichtem   2
                Uferbewuchs oder in den Schichten von
                Falllaub  und  Totholz.  Der  pH-Wert  liegt
                hier meist um 4 bei einer elektrischen Leit-
                fähigkeit von 10 µS/cm. Die Wassertem-
                peraturen  schwanken  je  nach  Jahreszeit
                zwischen 25 und 29 °C. Diese Wasserwerte
                müssen bei der Pflege im Aquarium aber
                nicht eingehalten werden.
                  Für  die  Fortpflanzung  sollte  man  auf
                an nähernd ähnliche Werte achten. Die Art
                gehört zu den Maulbrütern. Die Paarung er-
                folgt wie bei Labyrinthfischen üblich durch
                Umschlingen, bei S. selatanensis meist in
                Bodennähe. Die Eier werden vom Weibchen
                ins Maul genommen und erbrütet. Wenn
                die Wasserwerte stimmen und die Keimar-
                mut gewährleistet war, werden die fertig   3
                entwickelten Larven nach 13 bis 15 Tagen
                aus dem Maul entlassen und halten sich
                überwiegend zwischen den Pflanzen an der
                Wasseroberfläche auf. Die Art sollte für eine    1  Eine frisch aus dem Maul des brutpflegenden Weibchens entlassene,
                optimale Entfaltung möglichst ohne andere       rund 6 mm lange Larve.  2  Ein jetzt 15 Tage alter Jungfisch von Sphaerich-
                Fische im Aquarium gehalten werden.             thys selatanensis.  3  Der Jungfisch ist jetzt 30 Tage alt und hat schon fast
                            Text & Fotos: Horst Linke           die Färbung der Elternfische angenommen.



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