Page 14 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 03/2017
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IMPORT






                Aufsehenerregender
                Krebs



                Eine neue, spektakuläre Farbvariante von Che-
                rax peknyi konnte Aquarium Dietzenbach ex-
                klusiv  importieren.  Zwar  zeigt  dieser  Krebs
                leichte morphologische Unterschiede zu den
                bisher importierten Farbformen auf, wobei die
                Genetik die verschiedenen Farbvarianten eher
                als eine Art betrachtet. Wir haben sie Cherax
                peknyi  „Blue  Claw“  genannt,  da  die  blauen
                Scheren ein deutliches Merkmal dieser Vari-
                ante sind.
                               T  ext & Foto: Chris Lukhaup




                                                                       „Ghost crab“



                                                                       Eine Krabbe, die wahrscheinlich erstmals nach Deutsch-
                                                                       land importiert wurde, ist Potamocypoda parapugil aus
                                                                       Malaysia. Es ist wenig bekannt über dieses Mitglied der
                                                                       Dotillidae, einem Schwestertaxon der Winkerkrabben.
                                                                       Im Gegensatz zur anderen Art der Gattung, P. pugil, ha-
                                                                       ben bei dieser Spezies auch die Männchen gleich große
                                                                       (oder eher: kleine) Scheren. Außerdem fehlen ihnen
                                                                       die Tympana genannten Hörorgane in den Laufbeinen,
                                                                       die andere Vertreter der Familie aufweisen. Offenbar
                                                                       kommen beide Arten an Flussbereichen vor, die zwar
                                                                       noch Tidenhub haben, aber vollkommenes Süßwasser
                Macrobrachium cf.                                      enthalten. Im letzten Jahr wurde ein japanisches Pa-

                amazonicum                                             per veröffentlicht, welches auf das Auftauchen dieser
                                                                       kleinen Krabbe als „Ghost crab“ im Zierfischhandel des
                                                                       Landes eingeht.
                Aus dem Oberlauf des Amazonas in Peru wurden in          Text: Redaktion Caridina, Foto: Oliver Mengedoht
                Prachtfärbung rötlichbraune Großarmgarnelen impor-
                tiert, die vorsichtig als Macrobrachium cf. amazonicum
                bestimmt wurden. Da dieser Art jedoch in Südamerika
                ein riesiges Verbreitungsgebiet von Venezuela bis Ar-
                gentinien nachgesagt wird, dürfte es sich vermutlich
                um eine ganze Artengruppe handeln. Dementspre-
                chend ist es schwer zu sagen, ob die Importe aus Peru
                tatsächlich die der Art nachgesagte Maximalgröße von
                16 cm erreichen können. Diese Garnele sollte deshalb
                in geringer Anzahl am besten in größeren und ver-
                steckreich eingerichteten Aquarien gepflegt werden.
                                      Text & Foto: Ingo Seidel




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       AQ2017-03_Inhalt_Buch_okay.indb   14                                                                          07.04.2017   10:28:20
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