Page 51 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 01/2017
P. 51
PRAXIS
Typisches Zeichen für akuten CO -Mangel
2
bei starker Beleuchtung: Biogene Entkal-
kung.
Diese Hauptfehler sind aber leicht zu ver-
meiden: Etwa 80 Prozent der Grundflä-
che sollten bepflanzt sein. Davon sollten
mindestens 50 Prozent schnellwüchsige
Stängelpflanzen sein. Sehr kleine Vorder-
grundpflanzen zählen nur bedingt zu den
80 Prozent Grundflächenbepflanzung. Das
kann man zum Beispiel ausgleichen, indem
man flutende Pflanzen wie Hornblatt (Ce
ratophyllum demersum) einbringt.
Bei neuen Beleuchtungen (Leucht-
mitteln) sollte man, wenn möglich, dim-
men, Reflektoren weglassen, die einzelnen
Leuchtmittel nur im Wochentakt nachei-
nander zuschalten oder deutlich kürzer
beleuchten, zum Beispiel statt der nach
einigen Wochen empfehlenswerten zehn
Stunden nur acht Stunden, und in der Mit-
te dieser Gesamtbeleuchtungszeit eine
Pause von drei bis vier Stunden einlegen.
DIE EINGEWÖHNUNG
Beim Start müssen sich Pflanzen langsam
an die neuen Bedingungen gewöhnen. In
dieser Zeit nehmen sie kaum Nährstoffe
(außer CO ) auf. Ein Nährstoffüberschuss
2
wird sehr schnell von latent vorhandenen
Algen aufgenommen. Die Trockenmasse
der Pflanzen besteht zu rund 45 Prozent
Ideal für den Start ist zum Beispiel Horn- Auch sehr lichthungrige Pflanzen wie
blatt (Ceratophyllum demersum), das auch aus Kohlenstoff. CO ist also mit Abstand diese Cabomba furcata „wissen“, wann
2
den gerade in der Startphase schnell auf- der wichtigste Nährstoff für Pflan zen, ins- es genug ist. Nach knapp fünf Stunden
tauchenden braunen Kieselalgen Paroli besondere in der Eingewöhnungsphase. intensiver Beleuchtung schließen sie
bieten kann. Text & Fotos: Bernd Kaufmann die Blattquirle.
51
AQ2017-01_Inhalt-Buch_NEU.indb 51 21.12.2016 10:17:11