Page 15 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 05/2016
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IMPORT
Eriocaulon breviscapum
Aus der gleichen Region im indischen Bundesstaat
Kerala konnte eine aquaristisch noch wenig bekannte
Eriocaulon-Art eingeführt werden. Viele der etwa
400 Arten wachsen horstartig, so auch diese. Auffäl-
lig sind die sehr schmalen, nadelartigen Blätter, die
ungefähr zehn Zentimeter lang werden. In der Pflege
ist diese Art etwas anspruchsvoller. Sie braucht re-
lativ viel Licht und eine gute Nährstoffversorgung,
am besten mit einem Nährbodengrund sowie aus-
reichend CO . Die Vermehrung erfolgt durch Tochter-
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pflanzen an der Rosettenbasis. Besonders gut wirkt
diese Pflanze als Solitärpflanze zwischen kleineren,
bodendeckenden Arten.
Pangolin-Speerblatt
(Anu bias barteri var. nana
‘Pangolino‘)
Etwa zeitgleich wie in einer Wasserpflanzengärtnerei
in Italien wurde auch bei Dennerle als Auslese (also
in einem ganz normalen Bestand, nicht als besondere
Zuchtform, sondern von sich aus entstanden) eine auf-
fällige Variante des Bonsai-Speerblatts (Anubias barteri
var. nana ‘Bonsai‘) entdeckt, die mit etwa drei Zenti-
metern Blattlänge deutlich kleiner bleibt und damit
das kleinste bekannte Speerblatt ist. Anders als die nur
wenig größere Variante ‘Chili‘ wächst sie viel dichter
und bildet kräftige Bestände. Die Lichtansprüche und
die an die Wasserbedingungen sind, wie bei dieser
Sivadasans Wasserkelch Gattung üblich, niedrig. Sie eignet sich ideal zum Auf-
binden, nicht nur für Nano-Aquarien.
(Cryptocoryne sivadasanii)
Ebenfalls aus dem Südwesten Indiens stammt dieser
sehr ungewöhnliche Wasserkelch, der erst 2004 wis-
senschaftlich beschrieben wurde, aber bereits früher
als C. consobrina, eine andere Art, eingeführt wur-
de. Seine langen, sehr schmalen Blätter können eine
Länge von mindestens 50 Zentimetern erreichen. Er
kommt aus Fließgewässern und verträgt deshalb auch
Strömung. An der Rosette, manchmal auch an Wur-
zelstücken, bilden sich die Tochterpflanzen. Da keine
langen Ausläufer gebildet werden, ist die Ausbreitung
nur gering. Auch härteres Wasser wird gut vertragen.
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