Page 57 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2016
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WIRBELLOSE




                                                                                                            Links:
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                                                                                                            kommt in der
                                                                                                            Aquaristik selten
                                                                                                            vor.

                                                                                                            Rechts:
                                                                                                            Deutlich sieht man
                                                                                                            die Fühler, welche
                                                                                                            sich zur Basis hin
                                                                                                            verbreitern.









                  Im Aquarium vertilgen Radix labiata und Radix bal-
                thica Futterreste, Grün- und Blaualgen sowie allen
                an fallenden Dreck. Gelegentlich neigen sie auch zu
                Landausflügen, weswegen das Aquarium immer gut
                abgedeckt sein sollte.


                RADIX LABIATA
                Das Gehäuse ist spitzkonisch mit etwa 4,5 bis fünf
                Windungen.  Diese  nehmen  relativ  gleichförmig  in
                Höhe und Breite zu. Die festwandige Schale ist bräun-
                lich oder graubraun mit einem violetten Schimmer. Die
                Außenlinie ist gerade; der Mündungsrand fällt vom
                oberen Ansatz gleich steil ab. Die Gehäuse sind 12 bis
                20 Millimeter hoch und sieben bis 13 Millimeter breit.
                  Im Biotop lebt diese Art in kleinen, stehenden oder   Radix balthica ist paläarktisch verbreitet und kommt sogar auf Island vor.
                langsam fließenden Gewässern, kommt aber auch im
                Gebirge vor. Ihre Verbreitung zieht sich von Mittel-                                          Bild: CC BY-SA 3.0
                und Südeuropa bis in die Türkei in isolierten Vorkom-  RADIX BALTHICA
                men. Sie ist aber nirgends häufig.            Das Gehäuse ist rechtsgewunden und eiförmig, hell-
                                                              braun bis gelboliv gefärbt. Das Gewinde ist klein,
                                                              die Mündung ist eiförmig erweitert. Die vier bis 4,5
                                                              Windungen nehmen rasch, aber relativ gleichförmig
                        Steckbrief                            an Höhe und Breite zu. Die Gehäuseform zeigt eine
                                                              große innerartliche Variabilität. Die Schale ist dünn,
                        Deutscher Name:
                                                              der dunkel gefleckte Körper des Tiers scheint durch die
                       „Alpen“-Schlammschnecke
                                                              Schale durch. Die Länge des Gehäuses beträgt etwa
                                                              20 bis 25 Millimeter, die Breite 14 bis 17 Millimeter
                       Wissenschaftlicher Name:
                       Radix labiata
                                                              und die Mündung ist bis 19 Millimeter hoch.
                                                                Im Biotop lebt sie in Altwässern, Bächen, langsam
                       Herkunft: Mittel- und Südeuropa
                       Größe: ca. 20 mm                       fließenden Bereichen von Flüssen und in Seen. In den
                                                              Alpen kommt sie bis zur alpinen Stufe (ca. 2.000 bis
                       Wasserwerte: pH ab 5,0, Weich  -
                                                              3.200 Meter) vor. Sie ist paläarktisch verbreitet und
                      bis Hartwasser
                                                              kommt sogar auf Island vor. In geeigneten Habitaten
                      Aquariengröße: ab 5 Liter
                                                              ist sie recht häufig.
                                                                            Text & Fotos: Alexandra Behrendt
                      Ernährung: Algen, Trockenfutter
                      jeder Art

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