Page 32 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 01/2016
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TITELTHEMA
Links: Hier vertreibt
ein A.-lineata-
Männchen ein
schwächeres Tier.
Man beachte die
unterschiedliche
Färbung.
Rechts: Meine Mit-
bringsel entpupp-
ten sich als A. line-
ata, hier ein Männ-
chen.
LANDERKUNDUNG schnorcheln konnte. Die vorherrschenden Fische
Wir machten das Boot in einer felsigen Bucht fest waren hier im Freiwasser Weitz mans Prachtsalmler
und erkundeten das Umfeld. Am westlichen Ufer fan- (Poecilocharax weitzmani), an der Wasseroberfläche
den wir Restwasserlöcher eines kleinen Bachs, der Regenbogen-Schlanksalmler (Copella compta) und
nun, in der Trockenzeit, nicht mehr floss. Lediglich ein (im Bodenbereich) zahlreiche Apistogramma.
paar größere Pools waren noch vorhanden. Vom
dichten Urwald wurden sie stark beschattet, sodass WEITER DEN FLUSS HINAUF
das Wasser kaum 25 °C warm war. Der Boden lag vol- Etwa eine halbe Stunde später mit dem Motorboot
ler Äste und Zweige, war vor allem aber mit einer flussaufwärts fanden wir dann auf der anderen Seite
erheblichen Schicht toter Blätter bedeckt. Darunter des Sipapo einen Zulauf, in dessen Mündung zunächst
befand sich eine dicke Schicht aus Detritus, sodass eine ganze Gruppe Riesenotter (Pteronura brasilien-
man bei jeder Bewegung feinen Mulm aufwirbelte. sis) unsere Aufmerksamkeit fesselte. Neugierig beob-
Das stehende Wasser war sonst aber klar und die achteten die geselligen Tiere unser Näherkommen,
Kolke immerhin so breit und tief, dass man da rin bevor sie bachaufwärts verschwanden.
Caribbean Sea
Die Gewässer in diesem
Bereich Venezuelas sind
Schwarzwasserflüsse.
Sie enthalten wenige Mine-
ralien und sind durch orga-
nische Abfälle (Laub, Äste)
dunkel gefärbt. Der pH-Wert
liegt zwischen 4,0 und 5,0,
die Leitfähigkeit bei unter
20 µS/cm und die Wasser-
temperatur durch die meist
starke Beschattung im
Regenwald fast immer bei
etwa 25-27 °C. Karte: © bogdanserban, Fotolia
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