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Pigeon Blood
rechts: Keine andere Diskus-Hochzucht Wie es zu dieser Mutation kam,
Kopf eines sehr hat die Szene so maßgeblich be- ist bis heute nicht ganz geklärt. Si-
schönen Pigeon einflusst wie der Farbschlag Pige- cher ist, dass der Züchter viele sei-
Blood. on Blood. Kitti Pana-Itthi aus Bang- ner Fische als Jungfische von an-
kok ist der „Father of Pigeon Blood“ deren Züchtern kauft und diese
Rot gemusterte und zeigte erstmals 1991 auf der großzieht, um sie dann weiter zu
Pigeon-Blood- Aquarama in Singapur ein Paar aus- verkaufen oder um neue Zuchtziele
Variante aus gewachsene Tiere seiner Neuzüch- zu verwirklichen. Die Ursprungstiere
der Diskuszucht tung. Heute, zwanzig Jahre nach- der Pigeon Blood kaufte Kitti auch
Stendker. dem die ersten Tiere dieser Züch- zusammen mit dem Elternpaar. Der
tung gezeigt wurden, ist der Name verantwortliche Züchter konnte die-
40 Pigeon Blood zu einem Meilenstein se unschönen Mutationen (Mutati-
in der Diskuszucht geworden. Kenner on = Veränderung des Erbgutes ei-
gehen davon aus, dass etwa ein Drit- nes Organismus mit daraus resultie-
tel aller Diskus-Zuchtformen vom Pi- render Veränderung verschiedener
geon Blood abstammen oder Gene Merkmale = Genotypveränderung)
dieses Farbschlages in sich tragen. einer Kreuzung aus Rottürkis-Diskus
mit Royal-Blue-Diskus nicht gut ver-
kaufen, so dass er sie zum Schnäpp-
chenpreis abgab. Durch Selektion
und Rückkreuzung gelang es nach
zwei Jahren, die ersten Pigeon-
Blood-Diskus zu züchten. Sie sahen
noch nicht sehr plakativ aus, aber es
genügte, um großes Aufsehen zu er-
regen und auch, um in der nächsten
Generation schon ansehnlichere Fi-
sche zu zeigen.
Bei ihrer Erstvorstellung wurde
die Züchtung vom Fachpublikum
nicht gut aufgenommen und sehr
kontrovers diskutiert. Die Rede war