Page 61 - aquaristik Ausgabe 4/2019 - Zeit fürs Hobby
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PFLANZEN






              Die Blätte d er Wasserkelche bestehen                                     Der Breitblättrige Wasserkelch
                      r
           aus einem Blattstiel und einer Spreite.                                      (Cryptocoryne undulata ‘Broad Lea-
                                                                                                   t
                                                                                           )
                                                                                                                r
                                                                                                             t
                                         n
           Letzter i st artspezifisch und kann vo l an-                                  ves‘ i st robus u nd wächs s eh g ut.
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                                                                                                       r
                                                                                         m
                                                                                           U nterschied zu g ewöhnlichen
           zettlich über eiförmig bis schmal linealisch                                 I C. undulata aus Sri Lank h at diese
                                                                                                           a
           ausgepräg s ein.                                                             Pflanze breiter B lätte u nd eine
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                                                                                                          r
                                                                                                    e
              Cryptocorynen gehören zu F amilie Ara-                                    hübsche gesprenkelt B lattzeichnung.
                                   r
                                                                                                         e
           ceae (Aronstabgewächse). Sie bilden – b ei
           emersem Wuchs –  d ie für diese Familie
           typischen Blütenstände aus, welche aus
           unterschiedlich gefärbte n  H  ochblättern
           (Spatha u nd einem Kessel bestehen. Der
                  )
           Kolben mit männlichen und weiblichen
                        t
           Blüten befinde s ich im Kessel der Blüte.
           Die Farbe, die Form und hauptsächlich die                   Fotos: TROPICA
           Entwicklung unterschiedlicher Auswüchse
           am Rand der Spatha sind ein wichtiges Kri-
           terium bei der Artbestimmung.
                                                lediglich die oben genannte B edingungen
                                                                      n
                                                                    e
            BELIEBTHEIT &  V ARIETÄTEN          sowie Geduld. Die Pflanz b ilde d irek a m
                                                                              t
                                                                         t
           Der Grund, wieso die Wasserkelche so be-  Rhizom Seitentriebe ebenso wie Ausläufer.
                                                              e
                                                        e
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           lieb s ind, lieg a uf der Hand. Die meisten  Durch ihr g ering G röße ist Cryptocoryne
                                                                      e
                                                                e
           Vertreter vermehren sich unermüdlich und  parva eine sehr gut P flanz f ür den Aqua-
                                                                                             :
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           sin a ls pflegeleich e inzustufen. Weil die  rienvordergrund und für Nanoaquarien.  Oben D er Tropica-Wasserkelch ist
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                                                                                                ,
                                                                  e
                                                            r
           Arten sich in der Blattgröße,-form und-far-  Es dauert zwa e inig Z eit, bis sie einen  eine Sorte d ie nach der Gärtnerei
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                                                                                             a
                                       t
           be erkennbar unterscheiden, gib e s  f ür  größeren, rasenartigen Bestand gebildet  Tropic b enann w urde. Cryptocoryne
                                                                   n
                                         n
           jede Aquariengröße und jede Art vo B e-  hat, aber gerade wege i hres langsamen  wendtii ‘Tropica‘ entwickelt unter
                                                                                             r
                                                                                        Wasse b raune g ehämmerte, rela�v
                                                                                                    ,
                                                                            t
                                                                  e
                                                         t
           pflanzung geeignete Cryptocorynenarten.  Wuchses is d ie Pflanz p flegeleich u nd in  breit B lätter. Als Solitärpflanze
                                                                                            e
           Im Aquarium kommen sie im Vorder o der  Aquascapes beliebt.                  wächs s ie flac a usgebreitet mit
                                        -
                                                                                             t
                                                                                                    h
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           Mittelgrun z um Einsatz. Die Unterschiede                                    etwa 10-15 cm langen Blättern.
           der Arten reichen vo d er fast rasenbilden-  „CRYPTOCORYNENFÄULE“
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           den, sehr kleinen Art C. parva bis zu den  Cryptocorynen sind empfindlich gegen
                                                              e
                                                                          n
           großen, mit langen Blättern ausgestatteten  plötzliche, stärker V eränderunge i n i hrem
           Arten wie C. crispatula var. balansae.  Umfeld. Bei veränderten Licht- oder Was-
                                                                       ,
              Die Farbpalette wir v or allem durch Ar-  serwerten (Lampenwechsel!) Ä nderungen
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                                                                               l
           te m  it grünen (C. moehlmannii, C. albida,  im Wasserwechselrhythmus, manchma s o-
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                                                  r
           C. nevillii), bräunlichen (C. beckettii, C x .  ga s chon nach größeren Wasserwechseln,
                                                                r
                   )
           purpurea u nd rötlichbraunen Blättern (C.  scheinen die Blätte r asend schnell zu ver-
                                                                       d
                                                                   n
           cordata sowie die C.-wendtii-Sorten ‘Tropi-  faulen. Dieses Verhalte w ir C ryptocory-
           ca’, ‘Braun’ und ‘Mi Oya’) abgedeckt.  nenfäule genannt. Es handelt sich hierbei
                                                jedoch nich u m  e ine Krankheit s ondern die
                                                         t
                                                                        ,
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                                                                             e
            DIE KLEINST C RYPTOCORYNE           Cryptocorynen wechseln einfach ihr B lät-
           Cryptocoryne parva is d ie kleinste bekann-  ter. Die Wurzeln bleiben dabei vollkommen
                            t
                                                          t
                                                                         l
           te Cryptocorynenart. Sie wächs s elbst un-  unbeschädig u nd in der Rege s ehen die
                                    t
           te o ptimalen Bedingungen sehr langsam.  Pflanzen nach wenigen Wochen wieder aus
             r
           Im Vergleich mit anderen Wasserkelchen  wie vorher.
                                                                                                       t
           bevorzug s ie relativ viel Licht. Besonders  Wenn die Wurzeln faulen, bilden sich im  Sascha Hoyer is p rofessioneller
                   t
                                                                                                   ,
                                                                                                            d
                                                                         n
                                 e
           an Eisen und Kalium sollt k ein Mangel  Bodengrund Fäulnisstellen. Dan m uss die-  Aquascaper Y outuber un I nfluencer
                                                                                                      n
                                                                                           aus der Nähe vo F rankfurt am Main,
                                                       n
                                                                             t
                        t
           herrschen, sons b ekomm s ie schnell chlo-  ser gege e inen neuen ausgetausch w er-  Spezialis f ür Aquascaping und alles,
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                                                                                                 t
           rotische (gelb gefärbte u nd mit Löchern  den.                                        wa d az g ehört Í
                              )
                                                                                                   s
                                                                                                      u
           übersäte Blätter. Die Vermehrung erfordert      Te�� �  F o�os: Sas��a Ho�er
                                                                                                                     61
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