Page 10 - terraristik Ausgabe 2/2015
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n AKTUELLES
Älteste Krabbenlarve Dialog mit Politik
Fossile Krabbenlarven sind eine Rari- Fränkischen Jura entdeckt. Die Mega- Der Zentralverband Zoologischer
tät: Das Exemplar, das Joachim und lopa ist die Übergangsform zwischen Fachbetriebe (ZZF) veranstaltet am
Carolin Haug von der Ludwig-Maximi- den Zoea-Larven und der fertigen 21. Mai seine erste Fachtagung in
lians-Universität München gemeinsam Jungkrabbe und ermöglicht den Auto- Berlin unter dem Motto „Wir fürs
mit Joel Martin vom Natural History ren zufolge ganz neue Einsichten in Tier“. Mit Politik, Experten und Me-
Museum of Los Angeles vorstellen, ist die Evolution der Krabben. Dieses dienvertretern soll dabei über die
erst der zweite bekannte Fund – und letzte Larvenstadium war wohl ein gesellschaftliche Bedeutung von
entpuppte sich mit 150 Millionen Jah- Räuber und Aasfresser und ist schon Heimtieren diskutiert werden. Ne-
ren Alter als die älteste und am bes- weit entwickelt, „sie könnte problem- ben einer politischen Einführung
ten erhaltene Krabbenlarve der Welt. los in eine der heutigen Krabbengrup- wird es drei themenspezifische
Ein privater Sammler hatte das Fossil pen eingereiht werden“, sagte Haug. Fachforen geben. Zudem soll ein
in den Solnhofener Plattenkalken des Die frühen Erwachsenenformen hin- Forschungspapier erarbeitet wer-
gegen sind noch sehr urtüm- den, das die Frage beantwortet,
lich, ihre Evolution verlief welche Rahmenbedingungen eine
offenbar getrennt von den soziale und wirtschaftlich wachsen-
Larvenformen. de Heimtierbranche benötigt. Auf
diese Weise sollen laut dem ZZF
Ä lteste fossile Krabbenlarve der das Potenzial der Heimtierhaltung,
Welt mit sehr moderner Morpho-
logie. Links die Rekonstruktion, das Wohl der Heimtiere und das
rechts das Fossil unter Fluores- Wachstumspotenzial der Branche
zenzlicht mit bunt markierten
Beinen. beleuchtet werden.
Für Sie schreiben in dieser Ausgabe:
Foto: Simon Althoetmar
Kai Althoetmar (46 Jahre) ist freier oliver Drewes (42 Jahre) wohnt in Uwe Dost (52 Jahre) wohnt in Ess-
Journalist mit Schwerpunkt Zoologie. Meckenheim bei Bonn. Als Achtjähri- lingen am Neckar. Als Erstklässler
Der Absolvent der Kölner Journalis- ger hatte Drewes in den bulgari- bekam er die ersten Guppys, der
tenschule und gelernte Diplom-Volks- schen Dünen die Idee, Eidechsen in Beginn der Liebe zur Natur und Be-
wirt sozialwissenschaftlicher Rich- einem Aquarium mit Sand zu halten. schäftigung mit Tieren im und am
tung lebt mit seiner fünfköpfigen Als „Ersatz“ gab es vom Vater zu- Wasser. Am Anfang pflegte er vor
Familie am Waldrand in einem Dorf nächst Landschildkröten als Urlaubs- allem Vertreter der heimischen Fau-
bei Bad Münstereifel. Spinnen und pflege und später eigene Wasser- na, später auch viele exotische Ar-
Ameisen tauchen dort auch zuweilen schildkröten. Es folgten heimische ten. Inzwischen konnte er auf Rei-
auf. Frösche und Molche, Aquaristik, Ge- sen in die Heimat seiner Pfleglinge
ckos und Schlangen. Neben der viele Wirbellose, Fische, Amphibien
Aquaristik und Terraristik fährt der und Reptilien in ihren Lebensräu-
Betriebswirt „viel zu wenig“ Motor- men studieren, Bücher dazu veröf-
rad und einmal im Jahr Ski. fentlichen, Fachartikel und Vorträge.
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