Page 38 - terraristik Ausgabe 3/2014
P. 38
Q REPORTAGE
Die unscheinbare,
kleine Süßwasser-
krabbe Johora
singaporensis.
Nicht kuscheliges Symbol
Professor Peter Ng hat
Einen kuscheligen Pandabären wolle jeder schützen, aber die Art 1986 beschrie-
ben und nach seinem
diese Krabbe zu erhalten, die eben „not fluffy“ sei, das sei Heimatland benannt.
ein wahres Symbol dafür, dass die Singapurer wirklich etwas
tun wollen. Dabei ziehen in dieser Sache die Behörden an
einem Strang, aber auch die beteiligten Menschen sind mit Die Landspitze an der malaysischen Halbinsel ist nur 42
sehr viel Enthusiasmus bei der Sache. - VLQJDSRUHQVLV ist Kilometer breit, eine Stadt mit über fünf Millionen Einwoh-
eine der wenigen Arten, die es nirgendwo auf der Welt außer nern, die wächst. Natur ist kaum noch übrig. Nur noch weni-
in Singapur gibt „und sie hat nationale Bedeutung und es ist ge, kleine Flecken Regenwald und Mangroven sind erhalten
unsere besondere Pflicht, sie vor der Auslöschung zu schüt- geblieben, unberührt sind auch sie nicht. Da die Stadt und
zen“, nahm Ng seine Landsleute in die Pflicht. ihre Wirtschaft wachsen und weiter wachsen wollen, stehen
die letzten verbliebenen natürlichen Habitate unter großem
Urbanisierungsdruck.
Nur fünf Fundorte
Im Fall von - VLQJDSRUHQVLV sind es nur fünf Lokalitäten,
von denen bekannt ist, dass die Süßwasserkrabbe hier vor-
kommt. Geschützt ist nur der Fundort im Bukit Timah Nature
Reserve. Dort im Jungle Fall Valley liegt die Typuslokation der
Art, hier stammen also die Exemplare her, anhand derer die
38 Q terraristik 3|2014
TER2014-03_Inhalt_Buch.indb 38 08.07.2014 13:16:00