Page 62 - terraristik Ausgabe 2/2014
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terrarino
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Heimische Reptilien
Text: Monika Rademacher Fotos: Uwe Dost
Bei Schlangen und Echsen denkt wohl jeder erstmal an Exoten aus fernen
Ländern, aber auch in Deutschland sind 14 verschiedene Reptilienarten hei-
misch. Mit den ersten Strahlen der Frühlingssonne verlassen sie ihre Win-
terquartiere, denn wie alle Reptilien sind sie wechselwarm und somit auf
diese Aufwärmung angewiesen, die den Körper auf Betriebstemperatur
bringt.
brüchen und an Bahndämmen, aber auch an
Schlingnatter Waldrändern.
Sechs verschiedene Schlangenarten sind
hier heimisch, von denen die bekanntesten ver- Ringelnatter
mutlich Kreuzottern und Ringelnattern sind. Ei- Ringelnattern hingegen findet man häufiger
ne weitere Natternart ist die Schlingnatter, am und im Wasser, wo sie schwimmend und tau-
auch Glattnatter genannt. Diese tagaktiven und chend jagen. Ihre Hauptnahrung bilden Amphi-
ungiftigen Schlangen mögen es warm und tro- bien, darunter vorrangig Frösche. Ringelnat-
cken. Sie ernähren sich überwiegend von Ei- tern werden mit 75 bis 140 cm etwas größer als
dechsen und Blindschleichen, aber auch von die Schlingnattern. Zu finden ist diese Schlan-
Kleinsäugern, Jungschlangen und Insekten. genart an Seen, Tümpeln und Bächen, aber sie
Aufgrund ihrer Zeichnung werden Schlingnat- besiedelt auch Moore, Sümpfe und Feuchtwie-
tern häufiger mit der ebenfalls heimischen, gif- sen sowie Wälder, Gärten und Bahndämme.
tigen Kreuzotter verwechselt. Im Gegensatz zu Ebenso sind in Deutschland sieben Arten Ech-
den eierlegenden Ringelnattern sind Schling- sen beheimatet, zwei davon stellen wir euch
nattern lebendgebärend und
bringen Jungtiere zur Welt, heute vor.
die 12 bis 21 cm lang sind.
Glattnattern können zu einer
Länge von 60 bis maximal
90 cm heranwachsen. Sie le-
ben auf Waldlichtungen eben-
so wie an Berghängen, in Stein-
Ringelnatter (Natrix natrix).
Zauneidechse
(Lacerta agilis).
Zauneidechse
Die Zauneidechse ist hier neben der Waldei-
dechse die häufigste Eidechsenart und kommt
in allen Bundesländern vor. Bei einer Gesamt-
länge von etwa 24 cm ist der Schwanz bis zu
eineinhalbmal so lang wie die Kopf-Rumpf-Länge
Schlingnatter (Coronella austriaca) frisst Eidechse. (KRL). Ergreift ein Fressfeind eine Eidechse