Page 53 - diy Fachmagazin Ausgabe 03/2023
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Garten
Zentralverband Gartenbau Anbieter
Zurück auf Los
Der Zierpflanzenmarkt in Deutschland hat sich nach dem zent. Lediglich Stauden und Blu-
Corona-Boom und einem schwierigen Jahr 2022 etwa auf menzwiebeln konnten dabei ihr
2019er-Ergebnis übertreffen.
dem Vor-Pandemieniveau eingependelt. Beet- und Balkonpflanzen blie-
ben bei einem Marktvolumen
steigerungen bei Betriebsmitteln von etwa 1,8 Mrd. Euro 1 Prozent
und großen Unsicherheiten in der unter dem Niveau von 2019. Ge-
Energieversorgung auseinander- hölze blieben um 3 Prozent un-
setzen. Letztendlich fiel der Ab- ter dem Vorpandemieergebnis,
satz in der Summe aber besser Kräuter um 4 Prozent.
als zwischendurch befürchtet Grüne Zimmerpflanzen
aus, so der ZVG. konnten einen Teil der Pande-
Ein Blick in die Warengrup- mie-Dynamik mitnehmen: Sie
pen zeigt: Gartenpflanzen konn- verzeichneten im Vorjahresver-
ten nicht profitieren, jedoch gleich ein Minus von 7 Prozent
verbesserten Zimmerpflanzen – womit das Ergebnis von 2019
und Schnittblumen ihr Ergeb- aber um 14 Prozent getoppt
nis mit dem Neueinsetzen des wird. Der Markt für grüne Zim-
Cocooning-Effekts. So kamen merpflanzen erreichte im Jahr
Gartenpflanzen im Jahr 2022 2022 knapp 0,6 Mrd. Euro. Blü-
auf ein Marktvolumen von 4,3 hende Zimmerpflanzen setz-
Mrd. Euro. Verglichen mit 2021 ten ihre langsame Talfahrt fort
entspricht das einem Minus von und blieben mit einem Volumen
13 Prozent, im Vor-Pandemiever- von rund 1 Mrd. Euro um 3 Pro-
Die Pflanzenaufzucht wurde 2022 durch die drohende Energiekrise vor
einige Herausforderungen gestellt. gleich schrumpft das Minus aber zent unter ihrem Vorpandemie-
auf weniger als 1 Prozent. ergebnis. Auf den Schnitt-
Der Gesamtmarkt für Blumen sich durch das Bevölkerungs- Im Vorjahresvergleich zeig- blumenmarkt wirkten sich
und Zierpflanzen konnte im ver- wachstum in Deutschland er- ten sich die Märkte 2022 im die kriegsbedingten Logistik-
gangenen Jahr zwar nicht mit klärt. Minus: Gehölze um 11 Prozent, probleme zusätzlich negativ
den Rekordjahren 2020 und „Der Ukraine-Krieg hat Beet- und Balkonpflanzen um aus: Die erreichten 3,1 Mrd.
2021 mithalten, pendelte sich massive Auswirkungen auch 14 Prozent, Stauden um 16 Pro- Euro agen 12 Prozent unter
l
aber auf das Vor-Pandemie- auf Europa und Deutschland. zent, Kräuter um 17 Prozent dem Vorjahresergebnis.
niveau ein, wie der Zentralver- Wirtschaft und Konsumenten und Blumenzwiebeln um 5 Pro- n
band Gartenbau (ZVG) berich- wurden gleichermaßen verun-
tet. Insgesamt lag das Marktvo- sichert und die sichere Ener-
lumen für Blumen und Pflanzen gieversorgung hat einen neuen Marktentwicklung Blumen und Zierpflanzen
2022 bei 9,0 Mrd. Euro (alle An- Stellenwert für die Menschen Privater und institutioneller Verbraucher zu Einzelhandelspreisen
gaben zu Einzelhandelspreisen, bekommen“, rekapitulierte der Marktvolumen Vergleich zum Vorjahr
Jahr
nach Schätzung der Agrarmarkt Präsident des Zentralverban- in Mrd. Euro in Prozent
Informations-Gesellschaft). Die des Gartenbau, Jürgen Mertz, 2018 8,7 +0,90
Pro-Kopf-Ausgaben für Blumen das Jahr auf der IPM. 2019 9 +3,10
2020 9,4 +5,10
und Zierpflanzen sinken dem- Neben der spürbaren Kauf-
2021 10,2 +8,20
nach auf 107 Euro – rund einen zurückhaltung mussten sich die
2022 9 -11,60
Euro unter dem Ergebnis des Gartenbaubetriebe im vergan-
Quelle: Grafiken nach Daten der AMI BmbH, Bonn, im Auftrag des ZVG
Vorpandemiejahres 2019, was genen Jahr mit deutlichen Preis- Stand November 2022
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