Page 65 - Caridina Ausgabe 2/2022
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und anscheinend männliche Tiere dieser Das Tier auf den Fotos sitzt seit Juni
Spezies gefunden. Seit dem Sommer 2020 2020 alleine in einem Aquarium, ohne
sitzt ein Tier in ihrem Becken allein und sich fortzupflanzen.
vermehrt sich nicht – was sie überhaupt
erst auf die Idee brachte, es könne sich
hier um ein Männchen handeln.
WINDuNGEN DuNKLER
Bei den männlichen Melanoides tubercu-
lata sind die älteren Gehäusewindungen
deutlich dunkler als bei den Weibchen.
Daran kann man das Geschlecht relativ
zuverlässig erkennen. Während bei den
Melanoides tuberculata Südostasiens –
wenn überhaupt – nur ganz wenige ste-
rile Männchen auftreten, gibt es in Israel
vereinzelte Populationen mit bis zu 66 %
Männchen.
Untersuchungen haben ergeben, dass
die meisten Männchen in Gewässern vor-
kommen, die im Vergleich zu anderen mit
einem höheren Weibchenanteil deutlich
instabiler sind: Diese Habitate trocknen
häufig aus. Dort gibt es keine räuberischen
Fische, und M. tuberculatus ist die am häu-
figsten vorkommende Art im Biotop . Wenn
überhaupt, gibt es dort nur ganz wenige
andere Weichtiere. Außerdem sind die Po-
pulationsdichten dort sehr hoch.
Text: Ulli Bauer
Fotos: Savannah Luz Hernandez
Gut sichtbar ist die deutlich dunklere Gehäuse-
spitze bei dieser Melanoides tuberculata.
Literatur
Heller, Joseph & Viviana Farstey (1990):
Sexual and parthenogenetic populations of
the freshwater snail Melanoides tubercu-
lata in Israel. Israel Journal of Ecology and
Evolution 37 (29): 75-87. https://kurzelinks.
de/male-TDS1
Brande, Scott et al. (2008): Statistical discri-
mination of sex in Melanoides tuberculata
(Gastropoda: Thiaridae). Biological Journal
of the Linnean Society 59 (1): 87-112. htt-
ps://kurzelinks.de/male-TDS2
Heller, Joseph & Viviana Farstey (1989): A
field method to separate males and females
of the freshwater snail Melanoides tuber-
culata. Journal of Malacological Studies 55:
427-429. https://kurzelinks.de/male-TDS3
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