Page 65 - Caridina Ausgabe 4/2021

Grafi k: LayofHats / gemeinfrei Grafi k: LadyofHats gemeinfrei

Hypertonisch Isotonisch Hypotonisch Hypertonisch Isotonisch Hypotonisch

Vakuole

Plasmolyse Grenzplasmolyse Turgeszent

Osmotische Zustände einer Pflanzenzelle. Wirkung des osmotischen Drucks auf Erythrozyten.

erhö ht, weil die Osmoregulation sehr gegebenenfalls dafür aufwenden müssen,

energieaufwendig ist.“ und erst recht nicht ihre Lebensdauer.
Studien aus der Wissenschaft zeigen Pseudosesarma crassimanum.
jedoch kein so einheitliches Bild. Die waS DENN NuN?
Fähigkeiten zur Regulierung sind sehr Alle genannten Mangrovenkrabben-Arten
esarma crassimanum.
unterschiedlich verteilt, oft sogar inner- können problemlos mit Brackwasser kon-

halb einer Gattung. Neosarmatium smi­ frontiert werden. Es empfiehlt sich jedoch
thi und N. africanum, die teilweise nahe unserer Erfahrung nach, ausschließlich in
beieinander in kenianischen Mangroven- Süßwasser gehaltene Krabben nicht abrupt
wäldern leben, kamen in Experimenten der veränderten Sanität auszusetzen, son-
sehr unterschiedlich mit verschiedenen dern diese Tiere stufenweise anzupassen.
Salinitäten zurecht: N. smithi zeigte eine Studien zufolge tritt übrigens die vollstän-

hohe Sterblichkeit bei allen Testkonzen- dige Anpassung an den Salzgehalt meist
trationen außer 32 Promille Salzgehalt, innerhalb von ein bis zwei Wochen nach

N. africanum kam mit 1 bis 65 Promille der Exposition ein.
zurecht – bei letzterer Salinität allerdings Text & Fotos: Oliver Men�edoht
mit reduziertem Energiehaushalt. Hier
lautete das Fazit, dass beide Arten unter-
schiedlich auf Schwankungen reagieren, LiTEraTur
jedoch von hypersalinen Bedingungen E����, Lara J. & Neil C���������� (2011): Evidence that salt water may not be a barrier to the
negativ beeinflusst werden. dispersal of Asian freshwater crabs (Decapoda: Brachyura: Gecarcinucidae and Potamidae).

Die Winkerkrabbe Tubuca urvillei und Raffles Bulletin of Zoology 59(2): 259-268

die Mangrovenkrabbe Neosarmatium af­ G�������, David Paul et al. (2004): Physiological responses of two ecologically important Kenyan
mangrove crabs exposed to altered salinity regimes. Journal of Experimental Marine Biology
ricanum haben in einer anderen Untersu- and Ecology 301 (1): 93-109
chung ihren Sauerstoffverbrauch bei unter- T����������, Dimitri et al. (2018): Salinity Variation in a Mangrove Ecosystem: A Physiological

schiedlichen Salzgehalten recht konstant Investigation to Assess Potential Consequences of Salinity Disturbances on Mangrove Crabs.
gehalten und demnach keine (!) deutliche Zoological Studies 57: 36.

Zusatzenergie für die Osmoregulation ver- T���, Jyuan­Ru & Hui­Chen L�� (2007): V-type H+-ATPase and Na+,K+-ATPase in the gills of 13

euryhaline crabs during salinity acclimation. The Journal of Experimental Biology 210: 620-627
braucht. M�N�����, John Campbell, Flavia P. Z������ & Horst O���� (2005): Adaptation to Hypo-

Es gibt unzählige weitere Studien, die osmotic Challenge in Brachyuran Crabs: A Microanatomical and Electrophysiological Charac-

sich mit der Fähigkeit von Krabben ausei- terization of the Intestinal Epithelia. Journal of Experimental Zoology, Part A, Comparative
nandersetzen, mit verschiedenen Salinitä- experimental biology 303 (10): 880-893

ten klarzukommen. Oft geht es um höhere O����, Horst & Sven R���������� (1998): NaCl absorption across split gill lamellae of hyper-

Chemie. Kaum welche untersuchen aber regulating crabs: Transport mechanisms and their regulation. Comparative Biochemistry and
Physiology Part A 119: 883-893
die zusätzliche Energie, welche die Tiere
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