Page 43 - Caridina Ausgabe 4/2021
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nung mindestens drei bis vier kryptische,

           noch unbeschriebene Arten verbergen.
              Die  meisten  Populationen  von  Cari­

           dina typus leben in Flü ssen und Bächen
           mit steinigem Grund und schneller Strö-
           mung. Als typischer Allesfresser frisst die
           „Amanogarnele aus Australien“ neben Auf-
           wuchs auch junge Grünalgen und Algen-
           beläge und kümmert sich hingebungsvoll
           um abgestorbenes Pflanzenmaterial und



           Futterreste.  Eine  gezielte  Fütterung  mit

           Garnelenfutter  für  omnivore  Arten  wird
           dankbar angenommen.
            DIchTE aBDEcKuNG
           Die marinen Larvenstadien von C. typus
           schlüpfen  im  Süßwasser  und  gelangen
           dann mit der Wasserströmung ins Meer,
           wo sie sich über zehn Larvenstadien hin-

           weg zur fertigen Garnele entwickeln. Nach   Auf der südlichen Erdhalbkugel ist Caridina typus weit verbreitet.
           der Metamorphose wandern die kleinen
           Scherenträger  zurü ck  in  die  Flü sse.  Wie
           Amanogarnelen bewegen sie sich ihr Le-  einmal gegen die Filterströmung gehen, in
           ben  lang  langsam  flussaufwärts,  sodass   den Filter eindringen oder gar versehent-

           man die größten Exemplare in den Ober-  lich  aus  dem  Becken  „aussteigen“;  also   carIDINa TYPuS

           läufen findet.                       bitte auf eine dichte Abdeckung achten!   NachZüchTEN

              Auch im Aquarium zeigt C. typus dieses
           Verhalten – sie kann dabei durchaus auch      Text: Ulli Bauer, Fotos: Frank Tei�ler  Die Zucht von Caridina typus ver-
                                                                                          läuft   ähnlich wie die der Amano-
                                                                                          garnele: Die Weibchen entlassen
                                                                                          ihre Larven im Süßwasser, aufge-
                                                                                          zogen  werden  die  Larven  jedoch
                                                                                          im Brackwasseraquarium. Der op-
                                                                                          ti  male Salzgehalt für das Aufzucht-
                                                                                          becken  liegt  bei  25,5  g  Salz  pro
                                                                                          Liter Wasser. Die Entwicklungszeit
                                                                                          beträgt je nach Temperatur 22-44
                                                                                          Tage. Gefütt  ert wird zum Beispiel
                                                                                          mit Liquizell von Hobby oder JBL
                                                                                         Artemiofl  uid.  Nachgefütt  ert  wird
                                                                                         erst, wenn das Wasser wieder klar
                                                                                         ist.  Ein  Luft  schlauch  (ohne  Spru-
                                                                                         delstein!) hilft   bei der vorsichti  gen
                                                                                         Wasserbewegung. Dazu lässt man
                                                                                         einzelne Blasen blubbern – etwa
                                                                                         eine bis zwei Blasen pro Sekunde
                                                                                         reichen gut aus.




           Die „Australische Amanogarnele“ ist eine der größten Zwerggarnelen.



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