Page 15 - CaridinaAusgabe 3/2021
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Foto: Chris Lukhaup Der Siegeszug der Garnelen in der Aqua-
ristik begann mit der Bienengarnele.
Während die relativ unspektakuläre dun-
kelbraun-schwarz-weiß-transparente Wild-
form mit dem orangefarbenen Schwanzfä-
cher durchaus Liebhaber in der Aquaristik
hatte, begann der wirkliche Trend der Gar-
nelenhaltung mit der rot-weißen Crystal
Red und später mit der Red Bee. Hier
handelt es sich um eine zunächst selte-
ne Ausprägung der damals als Caridina cf.
cantonensis bezeichneten Bienengarnele.
graBenkämpFe Um die red Bee
Für eine lange Zeit schien mit Drei- und
Vierbandmustern bei der Bienengarne-
le die Spitze der Fahnenstange erreicht
zu sein, aber dann ging es Anfang der
2000er-Jahre plötzlich Schlag auf Schlag:
Der Weißanteil der Bienen nahm zu, und
viele neue Muster tauchten in sehr kurzer
Folge auf. Die Red Bee war geboren.
Bald traten auch gänzlich weiß gefärbte
Tiere im Nachwuchs auf, die sogenannten
Golden Bees oder Snow Whites. Keiner
konnte sich so genau erklären, woher diese
auf einmal kamen, aber man kreuzte sie
gerne in die Stämme ein, um möglichst
schnell den Weißanteil der Red Bees zu
erhöhen und neue Muster zu erschaffen.
Schon damals gab es Stimmen, die über
eine Einkreuzung einer anderen Art spe-
kulierten – zu rasant war die Entwicklung
nach einer zu langen Stagnation gewesen.
Mal wurde eine Hummelgarnele in den
Ring geworfen, mal eine unbekannte ande-
re Art. Auf die naheliegendste Möglichkeit
kam seltsamerweise fast niemand – außer
Monika Pöhler.
Sie konnte nachweisen, dass in einer
Kreuzung von Tiger- und Bienengarnelen
Snow White fielen. Damit lag die Vermu-
tung sehr nahe, dass die unbekannte Art
eine Tigergarnele war.
Extrem gut gefärbte Fancy Tiger von
Vin Fish aus Taiwan.
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