Page 45 - Caridina Ausgabe 3/2019
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Hochwasserlinie besiedeln. Beim Umdrehen von Tot-
           holz hinter dem Mangrovenwald und von größeren
           Korallenbruchstücken im Bereich des Küstenwaldes
           entdeckt man die meisten Krabben. O� findet man
           mehrere Individuen einer Art, nicht selten aber auch
           Exemplare von zwei oder drei Arten im selben Unter-
           schlupf. Im Folgenden gebe ich eine kurze Vorstellung
           der beobachteten Krabben (für die Hilfe bei der Be-
           s�mmung mein herzlicher Dank an Oliver Mengedoht,
           Peter K.L. Ng und Monika Rademacher).
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            LaNDKraBBeN (GeCarCiNiDae)
           Seltener unter Totholz hinter dem Mangrovengürtel,
           sehr häufig unter größeren Korallenbruchstücken im
           Bereich des Strandwaldes, verbirgt sich Epigrapsus
           politus, eine der drei bekannten Arten dieser Ga�ung.
           Mit einer Carapaxbreite (CB) von nur zwei bis drei Zen-
           �metern sind sie die Zwerge unter den Gecarciniden.
              Während die meisten Krabben bei Störungen sofort
           ihr Heil in der Flucht suchen oder in Angriffsstellung
           mit gespreizten Scheren übergehen, nehmen E. politus
           eine Art Schutzhaltung ein. Die Extremitäten werden
           eng an den Körper angelegt und sie drücken sich re-
           gelrecht in das Substrat. Auch bei der Handhabung
           setzen sie ihre Scheren nicht ein, im Gegensatz zu
           ihren größeren Verwandten.
              O� sitzen zwei oder drei Individuen dicht beiei-        2
           nander im selben Versteck, bis auf eine Ausnahme
           habe ich nur Männchen gefunden. Auch von E. nota-
           tus ist bekannt, dass die Weibchen eine wesentlich
           verstecktere Lebensweise führen und nur während
           der Fortpflanzungssaison zum Vorschein kommen.


            MaNGrOVeNKraBBeN (SeSarMiDae)
           Eine sehr häufige Mangrovenkrabbe auf Nogas Island
           ist Clistocoeloma villosum. Unter größeren Stücken Tot-
           holz ebenso wie unter größeren Korallenbruchstücken
           leben o� vier oder fünf dieser nur 10 bis 15 mm (CB)
           großen Krabben. Beide Geschlechter, darunter auch
           eiertragende Weibchen, kommen gemeinsam vor.
              Ein auffälliges Kennzeichen dieser rötlich-braunen
           Krabben ist ihre „Behaarung“: Sowohl Extremitäten
           als auch der Carapax sind dicht mit Setae bedeckt.
           Die Männchen tragen eine Reihe von Zähnen auf der          3
           Dorsalseite ihres Scherenfingers (Dactylus). Bei Stö-
           rungen rennen sie in die nächstmögliche Deckung,
           nur eiertragende Weibchen zeigen eine andere Ver-       1 Blick auf Nogas Island von der Küste von Panay.
           haltensweise: Sie wickeln ihre Schreitbeine regelrecht  2 In manchen Bereichen ist der Boden regelrecht perforiert
           um ihr Telson und verharren reglos in dieser merk-      mit Krabbenbauten. 3 Nicht selten findet man beim
           würdigen Schutzposi�on.                                 Umdrehen eines Korallenbruchstückes mehrere E. politus.



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