Page 38 - Caridina Ausgabe 3/2019
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GarNeLe, KreBS & CO.
GarNeLe , KreBS & CO .
eiNe BeGiNNer-WiLDGarNeLe
Selbstverständlich sind in Südthailand auch Vertreter
oder dem Formenkreis angehörige Arten von Cari-
dina babaulti zu finden. Diese Garnele ist im Hobby
unter der Bezeichnung Grüne Zwerggarnele bekannt.
Allerdings ist dabei nicht ganz klar, ob es sich um
C. cf. babaulti im Sinne von Bouvier oder eher Caridina
weberi prox. var. sumatrensis (Kemp, 1918) handelt
(Karge & Klotz, 2013). Der Verbreitungsschwerpunkt
beider und weiterer Arten des Formenkreises liegt
im Nordosten Indiens und Myanmar. Somit ist eine
„Brücke“ nach Südthailand gegeben, Arten dieses
Formenkreises treten auch hier auf.
Eine dieser Arten, Caridina sp. aff. babaulti I, findet
C. gracilipes aus einem Fluss im Landesinneren. man im Karstareal von Khlong Thom, ein Landkreis
der Provinz Krabi. Die Garnele selber bes�cht nicht
Als nördlicher Teil wird der gesamte Bereich nördlich unbedingt mit Farben, dafür ist das Habitat umso
von Bangkok bezeichnet. Südlich beginnt die Halbinsel sehenswerter: Es bezeichnet einen letzten „unbe-
Malaya, die im Gegensatz zum eher subtropischen rührten“ Primärwald des Flachlandes in Südthailand.
Norden vorwiegend tropisch ist (Kühne & O�, 2013). Diese Crustacee vermehrt sich vorzüglich im Aquarium
Lediglich in Os�hailand (Chanthaburi-Region) ist C. und kann als Beginner-Wildgarnele bestens empfohlen
johnsoni ebenfalls noch zu finden. Von der Färbung werden. Kleine Aquarien von 20 Litern, eingerichtet
und Morphologie ähnelt eine Art auch C fernandoi mit vielen Kalksteinen, am besten Traver�n, bilden
aus Sri Lanka. die Grundlage für schönes Aquascaping sowie das
C. johnsoni ist direkt nach dem Fang sehr hübsch notwendige Aufhärten des Wassers.
blau-schwarz und die großen Eier lassen eine leich-
te Fortpflanzung im Aquarium erwarten. Doch dort GLaSiG Mit rÜCKeNStriCH
verblassen die sa�en Farben o� und es wurde bis- Auch Caridina sp. aff. babaulti II kommt in Karstare-
lang noch keine Nachzucht erbracht. Wahrscheinlich alen vor, aber ebenso in kleinsten, flachen Bächen
benö�gt diese Art sehr sauberes, sauerstoffgesättig- des Banthatgebirges mit Basisgesteinen, also weichem
tes und kühleres Wasser unter 22 bis 24 °C und zur Wasser mit max. 80 μS/cm. Das erste Mal fand ich die-
Farbausbildung Fischbesatz. se Scherenträger an einem Höhleneingang im flachen
Schön rotbraun
gefärbt, aber mit
verletztem Ros-
trum: eine Rücken-
strichgarnele,
C. sumatrensis
oder C. weberi,
möglicherweise
auch C. babaulti.
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