Page 59 - Caridina Ausgabe 1/2018
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Stev Kolditz ist in der Garnelenzüchterszene kein sind von einem durchscheinenden Weiß. Die ersten
Unbekannter: Immer wieder verblüfft er mit quali- Garnelen, die ein rein weißes Muster hatten und an-
tativ außergewöhnlich hochwertigen Garnelen und sonsten transparent waren, also den Namen „Ghost“ Foto: Chris Lukhaup
mit neuen Farbformen. Mit seinen „Galaxy Fishbone verdienten, fielen vor über zwei Jahren bei Stev Kol-
Ghost“ belegte er beim TGISC (The German Internati- ditz‘ „Taitibees“.
onal Shrimp Contest) 2017 in Dortmund den zweiten Unter „Taitibees“ versteht man eine Hybridkreu-
Platz in der Kategorie „Neuere Kreuzungen ohne Sha- zung aus Taiwan-Bienen (auch „Shadow-Bienen“
dow-Zeichnung“ und beim DaS Garnelenchampionat genannt), Tiger- und Bienengarnelen. Zunächst wa-
in Sindelfingen die Kategorie „Neue Zuchtformen“. ren es nur zwei Tiere, dann vier, dann keine mehr.
Die „Galaxy Fishbone Ghost“ zeichnen sich durch Auf diese vier Tiere baut also der Stamm auf. Da
das absolute Fehlen von bunten Pigmenten aus, die dies nicht viel war, kreuzte der Magdeburger wei-
einzige Musterfarbe bei diesen Tieren ist Weiß – auf ße Bienengarnelen ein. In der zweiten mit den Aus-
einem ansonsten komplett transparenten Körper ohne gangstieren zurückgekreuzten Generation (R2) be-
Körperfarbe. Sie zeigen auf dem Hinterleib ein Fisch- gann er, Garnelen mit Ansätzen für das gewünschte
grätenmuster aus feinen Querstreifen und Ansätze „Fishbone“-Muster gezielt zu verpaaren. So ging es
eines Rückenstrichs. Die kleinen weißen Spots seitlich Schritt für Schritt weiter und das Muster wurde von
auf dem Kopfpanzer rechtfertigen die Bezeichnung als Generation zu Generation klarer und festigte sich. Die
„Galaxy“. Auch die Eier, welche die Weibchen tragen, Spots an den Wangen kamen irgendwann von alleine.
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