Page 53 - Caridina Ausgabe 1/2018
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GARNELE, KREBS & CO.
gelben und grünen Eiern beziehungsweise Lässt man verschiedene Farbformen und
Eiflecken im Nacken der Garnelen, die durch ihren Nachwuchs zusammen, steigt die
die transparenten Bereiche herausstechen. Anzahl der „Wilden“ von Generation zu
Auf der Zajac-Messe in Duisburg im Ok- Generation stark an, nicht so bei den Sa-
tober 2010 präsentierte Frank Schenk von kura, „Red Rili“, „Blue Rili“ (blaue Körper-
Garnelen-Direkt.de erstmals die „Red Rili“ farbe und rote Deckfarbe) und „Blue Jelly“,
einem breiten Publikum an seinem Stand. wahrscheinlich liegt das an der nahen Ver-
Neue Farbformen sind hochpreisiger und wandschaft und dem gleichen Ursprung. So unterschiedlich
doch investierten einige die 15 Euro pro Schwarz wie Kohle waren die erstmals können die Rili optisch
Tier und widerlegten schnell die Vermu- 2012 von Mura Kilic importierten Rili-Gar- erscheinen, je nach-
tungen, dass die Tiere nicht erbfest seien nelen mit transparenter und blauer Gewe- dem wie ausgeprägt
und man das Muster nicht festigen könne. befärbung, woraufhin sie den treffenden die Färbung ist.
Den roten Rilis mit ihrer kräftigen Deck- Namen „Carbon Rili“ (Kohle) bekamen. Alle
farbe auf transparentem Körper folgte eine Neocaridina-Farbschläge gibt es derzeit in
Variante mit bläulicher Körperfarbe. Bei der Rili-Variante. Rili hat sich als Begriff für
den Nachkommen der „Blue Rilis“, welche eine gewollte, ungleiche Farbverteilung bei
die gleiche rote Deckfärbung wie die „Red Neocaridinen durchgesetzt. Während auf
Rilis“ aufwiesen, zeigten sich immer wieder Ausstellungen die Variante gefärbter Kopf Strenge Selektion:
hellblaue Tiere ohne Deckfarbe, unterei- und Hinterleib mit klar abgegrenzter, un- Wie bei fast allen
nander verpaart fielen fast ausschließlich pigmentierter Mitte meist positiv bewertet Neo caridina ist natürlich
diese hellblauen Tiere. So wunderte sich wird, finden auch andere Farbverteilungen strenge Selektion zum
niemand, als große Mengen einer neuen ihre Liebhaber, so die „Blue Jelly“-/„Blue Muster erhalt
Farbvariante namens „Blue Jelly“ aus Tai- Rili“-Variante mit rotem Rostrum.
wan importiert wurden und es eine weite- Leider hat sich im Rili-Bereich nie eine erforderlich.
re Farbvariante auf der Neocaridina-Palette Klassifizierung wie die Grade-Einteilung
gab. Einige Import-„Blue Jellys“ weisen bei Bienengarnelen oder die der schwar-
eine minimale rote Pigmentierung auf, wie zen Tiger entwickelt. Bei Caridina wird ab
beispielsweise ein rotes Rostrum oder ein- und an die unregelmäßige Farbverteilung
zelne winzige Pünktchen auf dem Körper. als Rili bezeichnet, doch überwiegend als
Aus der Verpaarung unterschiedlicher Skeleton-Färbung betitelt. Lesen Sie in
Neocaridina-Farbformen gehen immer ei- einer späteren Ausgabe, welche Entwick-
nige Tiere hervor, die dem Erscheinungs- lungsmöglichkeiten diese Farbverteilung
bild der Wildform (braun, beige, transpa- für Caridina hat….
rent, unregelmäßig pigmentiert) ähneln. Text & Fotos: Tina Benneker
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