Page 35 - Caridina Ausgabe 4/2017
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GARNELE, KREBS & CO.
Eine kleine Gruppe Marmorgarnelen, die mit anderen
Garnelen und einem kleinen Fisch auf einer Braunalge
nach Nahrung suchen.
Trotz dieser weiten Verbreitung und der stellen-
weise sehr hohen Siedlungsdichte ist bisher nicht viel
über ihre Biologie bekannt. Diese bis gut sechs Zenti-
meter lang werdenden Garnelen sind typische Küsten-
bewohner. Sie finden sich in Korallenriffen zwischen
den Ästen von Korallen, in Korallenschuttflächen, un-
ter größeren Felsen oder zwischen Algen und Seegras
im Flachwasserbereich. Auch in der Gezeitenzone sind
sie zu Hause, dort kann man sie nachts während der
Ebbe in kleinen Gezeitentümpeln beobachten.
Oft kommen sie zu zweit oder in kleinen Gruppen
vor. Allerdings sind sie trotz ihrer lokalen Häufigkeit,
Größe und zumindest gegen einen neutralen Hinter-
grund sehr auffälligen Erscheinung gar nicht so leicht
zu entdecken.
Tatsächlich sind sie mit ihren sehr unregelmäßigen,
mehrfarbigen Zeichnungsmustern und den über Ca-
rapax und Scherenbeine verteilten Borstenbüscheln
perfekt an ihre Umgebung angepasst, da sie selbst
wie mit Algen bewachsene Korallenbruchstückchen
aussehen. Diese optische Auflösung im natürlichen
Lebensraum durch Zeichnung und Körperanhänge
wird als Somatolyse bezeichnet.
DIE EXTERNMORPHOLOGIE
Das Rostrum von S. marmoratus ist etwas länger als der
Körper und deutlich aufwärts gebogen. Über den auf
etwa zwei Millimeter langen Augenstielen sitzenden,
erbsenförmigen Augen befinden sich meist zwei oder
drei Stacheln. Carapax und Scherenbeine sind mit Cirri
Links: Eine rot und Oben: Immer gut
grün gebänderte Zeich- getarnt: Saron marmo-
nungsform von Saron ratus im Habitat.
marmoratus nachts im
Habitat.
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