Page 29 - Caridina Ausgabe 2/2017
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Zudem wird sie sehr alt: Ihre Lebenser-
wartung beträgt über 20 Jahre! Sie lässt aQuariEN, iN dENEN SiCh diE larVEN Gut ENtWiCKElN KöNNEN
sich sehr gut halten und züchten. In Europa
ist sie im Hobby noch nicht weit verbreitet.
Mit uns befreundete Forscher in den USA
züchten die Tiere dort gern als Futtertie-
re für Seepferdchen und andere Meeres-
fische. Es gibt keine feste Regel, wie das
Zuchtaquarium eingerichtet werden sollte
– unseren Erfahrungen nach sind die Tiere
nicht sonderlich wählerisch.
Hier besteht der Boden aus ein bis zwei Zentimeter großen gebrochenen Koral
im aQuarium lenstücken, darauf einige Kalksteine und Schieferstücke als dunkle Verstecke.
Grundsätzlich sollte das Aquarium mindes- Das Aquarium fasst 50 Liter und ist nur 25 cm hoch. Das Licht ist recht stark,
daher bilden sich viele Algen. Der Filter ist luftbetrieben, am Schaumstoff leben
tens zwei Monate lang einfahren und ein kleine Schnecken, Mikroorganismen und Junggarnelen.
Volumen von 20 Litern oder mehr haben.
Eine Standardbeleuchtung ist ausreichend,
ein Steinaufbau, der viele Verstecke bietet,
empfehlenswert. Adulte Hawaiigarnelen
sind sehr tolerant gegenüber Temperatur-
schwankungen, die Larven mögen jedoch
möglichst gleichbleibende Temperaturen
im Bereich von 22-27 °C.
Verschiedene Zuchtberichte sind unein-
heitlich, was Wasserwerte und Einrichtung
anbelangt, eines ist ihnen aber gemein- Der linke Teil dieses Aquariums ist ohne Bodengrund, rechts ist Lavabruch auf-
sam: Sie waren erfolgreich. Der Aquaria- geschichtet. Dazwischen liegen größere Steine im Durchmesser von ca. drei bis
ner fragt sich oft als Erstes: „Welchen Bo- fünf Zentimetern. Der Aufbau rechts ist ca. 20 Zentimeter hoch. Am Boden en
dengrund soll ich für diese Garnele am det ein Luftschlauch, der das Wasser in sanfte Bewegung versetzt und Mikroor
besten wählen?“ In der Natur findet man ganismen mit Sauerstoff versorgt, sodass sich hier ein guter Biofilm bilden kann.
die Hawaiigarnele in brackigen Tümpeln
mit Vulkangestein und Karstgebieten. Sie
wurde jedoch auch in Aquarien mit ande-
ren neutralen Substraten nachgezogen, auf
Sand, Schiefer oder Kies.
Die Aufzuchtbecken kann man filtern,
muss man aber nicht. Manche Züchter las-
sen einen Luftschlauch zur Belüftung im
Aquarium blubbern. Obwohl eine Filterung
den Wasserwechsel hinauszögern kann, ist
sie nicht zwingend notwendig — es kom-
men in allen beschriebenen Setups Larven
hoch. Die Garnelen fressen Filterschlamm
allerdings sehr gern.
Der Nachteil einer mechanischen Fil- Das Aquarium fasst 50 Liter und wird techniklos bei Zimmertemperatur be-
terung ist, dass Larven und Junggarnelen trieben. Auf der einen Seite liegt Lavakies mit einigen größeren Lavabrocken.
eingesogen werden. Gerade die jungen Die Salinität beträgt 15 bis 16 g/l, das Becken wird zwölf Stunden pro Tag be
Garnelen suchen sich kleine Höhlenver- leuchtet. Verdunstetes Wasser wird mit Leitungswasser oder demineralisiertem
stecke und kriechen daher auch aktiv in Wasser aufgefüllt. Einmal im Jahr wird ein Teil des Wassers gewechselt.
Filteröffnungen.
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