Page 63 - Caridina Ausgabe 4/2016
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GARNELE, KREBS & CO.




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                                                                                                             dreht das Weib-
                                                                                                             chen seitlich oder
                                                                                                             auf den Rücken.


























                 überleben und der Weg zurück ins Aquarium nicht
                 möglich ist, findet man die Ausbrecher meist nach
                 Tagen vertrocknet unter irgendeinem Möbelstück. Ne-
                 ben Häutungsproblemen ist dies wohl die häufigste
                 Todesart von Aquarienkrebsen.


                 VERGESELLSCHAFTUNG UND FUTTER
                 Eine Vergesellschaftung mit friedlichen Tieren, wie
                 zum Beispiel Endler-Guppys oder Neocaridina-Garne-
                 len, funktioniert sehr gut, wenn man sich nicht daran
                 stört, dass die Krebse hin und wieder schwache oder
                 kranke Tiere erbeuten. Ich betrachte diese natürliche
                 Auslese als wichtig zur Erhaltung eines gesunden Fisch-   Eine Paarung kann von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden
                                                                  dauern.
                 und Garnelenbestands.
                   Eine Vergesellschaftung von Floridakrebsen mit an-
                 deren Krebsarten kann ich wegen Kommunikationspro-
                 blemen der verschiedenen Arten, Verletzungen durch
                 Größen- und Charakterunterschiede und nicht zuletzt
                 durch das Risiko der Krebspest nicht empfehlen. Flori-
                 dakrebse erkranken zwar selbst nicht an der Krebspest,
                 sind aber mögliche latente Überträger dieser Krankheit,
                 die für australische oder europäische Krebsarten tödlich
                 verläuft. Auch eine Haltung im Gartenteich scheidet
                 aus, da Krebse nachts den Teich gern auf der Suche
                 nach anderen Gewässern verlassen und die Krebspest
                 so in heimische Gewässer verschleppen können.
                   Schnecken werden fast ausschließlich als Futter an-
                 gesehen, denn auch in der Natur stehen sie auf dem
                 Speiseplan. Daher empfiehlt es sich, wenn überhaupt,
                 nur sich schnell vermehrende Arten oder Arten mit
                 kleinem Gehäuseeingang wie zum Beispiel Melanoides
                 tuberculata einzusetzen.




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